Den Publikums-Kurzfilmpreis,
die Mona D'Oro erhielten
2002:
1. Preis: Stuck (Regie: Jamie Babbit, USA 2002)
2. Preis: You 2 (Regie: Pascale Simons, Niederlande 2001)
3. Preis: Crevetten (Regie: Petra Biondina Volpe, Deutschland 2001)
American
Mullet
Regie: Jennifer Arnold, USA 2001, 52', Video, OF
Kaum eine andere Frisur hat soviel Spott und Verachtung geerntet wie der Vokuhila,
und dennoch gibt es einige, die - entweder als Reminiszenz an die 80er Jahre
oder absichtlich gegen wechselnde Moden gestylt - starrköpfig diesem Stil
anhängen. Der Film ist eine schreiend komische Dokumentation, die zum Nachdenken
anregt oder auch Individualität Respekt zollen lässt.
Backseat
Detour
Regie: Allie Sultan, USA 2001, 11', 16 mm, OF
Catie kehrt zu Thanksgiving heim, voll von herzerwärmenden Erinnerungen
an ihre College-Liebe. Doch wie sagt sie's ihren Eltern, dass es diesmal kein
Mann ist?
Bar
Talk
Regie: Cheryl Furjanic, USA 2002, 8', Video, OF
Die hohe Kunst des Flirtens im lesbischen Sub: wer wird hier wen verführen,
welche wird die Schöne ihrer Wahl gewinnen? Am Ende heißt es: Mission
erfüllt.
Blissfully
Ignorant
Regie: Kelly O'Brien, Canada 2000, 6', Video, OF
Politisches Kleinod, das einige erschreckende Fakten in amüsanter Weise
aufbereitet und zum Nachdenken auffordert.
Blue
Tuesday
Regie: Lisa G. Nielsen, Canada 2001, 2,46', Video, OF
Barbies Liebeskummerklage für die Dauer eines Liedes. Welche Trennung könnte
schöner sein als die einer Drama-Queen?
Body:
A Women's Definition
Regie: Sharon Pellerin, USA 2002, 41,13', Video, OF
Bodybuilderinnen werden oft nicht nur für ihre Körperskulpturen bewundert,
sondern auch belächelt, und offenbar sind viele von der extremen Physis
verunsichert. In dieser beeindruckenden Dokumentation präsentieren sich
die Anwärterinnen für die 1998 Gay Games und berichten, wie die Transformation
ihrer Körper ihr Selbstbild im Laufe des rigorosen Trainings veränderte.
Es wird gezeigt, daß es einen Dresscode jenseits von Mini-Bikinis gibt
und so wird der Film ein Augenschmaus für alle Körperorientierten.
Broken
Regie: Eve Bregman, USA 2002, 5', Video, OF
Poetisch gestaltete Liebeserklärung an die Geliebte, mit deren Hilfe und
Unterstützung eine Frau die traumatische Vergewaltigung, die 15 Jahre zurück
liegt, nun verarbeiten kann.
By
Hook Or By Crook
Regie: Harry Dodge & Silas Howard, USA 2001, 98', Video, OF
Die 80er Jahre sind zurück - auch in diesem radikal realistischem und doch
poetischen Film, der an Derek Jarmans frühe Werke erinnert. Hier begegnen
sich zwei Gender-Outlaws und finden den Mut, sich gegen die Gesellschaft, gegen
brutale Spießer und gegen das Gesetz zu stellen. Shy zieht in die grosse
Stadt und findet sich in einem Leben voller Kriminalität wieder. Sie trifft
Valentine, eine ausdrucksstarke und weise Adoptierte auf der fehlgeschlagenen
Suche nach ihrer Geburtsmutter. Die beiden ausgeflippten Gauner tun sich zusammen
und lernen, was es bedeutet Haltung unter Druck zu bewahren. By Hook Or By Crook,
lebendig in Szene gesetzt mit überzeugenden Schauspielern, ist eine antiautoritäre
Geschichte über Freundschaft, Vertrauen und gerechten Ausgleich.
Call
Me Cwazy
Regie: Lynne Chan & Yvette Choy, USA 2001, 12', Video, OF
Nichts geht über Lesben-Klatsch! Und mittlerweile gilt das sogar für
abtrünnige Schwestern. So kommt aus New York diese gelungene Persiflage
des berüchtigten Fernsehinterviews mit Anne Heche zu uns. Die Ex-Gattin
von Ellen DeGeneres, die es in Rekordzeit zur verheirateten Ober-Hete samt Kind
geschafft hat, lässt darin Barbara Walters an ihrem Sex- und Liebesleben
ebenso teilhaben wie an ihrem göttlichen Alter Ego Celestia. Murray Hill
erweist sich als ideales drag double für Walters haarspraygestärktes
Einfühlungsvermögen und Cary Curran lässt Heches rehäugigen
Irrsinn sich zur vollen Pracht entfalten. Auch für Lesben, die keine Illustrierten
auf dem Klo horten, ein Genuss.
Changing
Room
Regie: Courtenay Singer, USA 2001, 17', Video, OF
Drag King Performances als ein Weg, die eigene Geschlechtsidentität spielerisch
und risikolos zu erkunden. Wir werden durch die Geschichte zweier Entertainerinnen
geführt, von ihrer Tomboy-Zeit bis hin zu ihren Erfolgen auf der Bühne.
Gewürzt mit eingestreuten Informationen aus Soziologie, Psychologie und
Ethnographie.
Cherries
In The Snow
Regie: Melissa Levin, Canada 2002, 4', Video, OF
Zeig mir deine Unterwäsche und ich sage dir, wer du bist. Sexy Frauen zeigen
selbstbewusst ihre Wahl....
Chicken
Night
Regie: Lisa Ginsburg, USA 2001, 13', 35 mm, OF
Ein kleiner atmosphärischer Film um ein Mädchen, das mit ungewöhnlichen
Methoden versucht, seiner alleinerziehenden Trailerpark-Mutter die Augen für
die Realität zu öffnen.
Chosen
Family, The
Regie: Maureen Bradley, Canada 2001, 13', Video, OF
Familien, egal ob sie gewählte oder biologische sind, haben eines gemeinsam:
sie können uns zum Wahnsinn treiben, wie Maureen Bradleys Film voller Humor
und Selbstironie zeigt.
Complex,
The
Regie: Jennifer Lane, USA 2001, 29', Video, OF
Wir stellen den Pilotfilm zu einer möglichen neuen Sitcom/Soap Opera vor,
wie Ihr sie noch nicht gesehen habt: Wir sehen die Abenteuer von fünf Single-Lesben,
die in einem Apartment-Haus in Hollywood leben. Hier geht es nicht um Beziehungsdrama
oder um eine schräge Komödie à la Ellen. Diese Lesben sind
sexy, hip, haben eine 'böse Zunge' und feiern vor allem sich selbst - und
ihre Macken. Eine willkommene und höchst unterhaltsame Abwechslung zum
Genre-Film.
Cortomiraggi
Regie: Cristina Zanetti, Italien 2001, 16,35', Video, Omengl.U
Ein feministisches Seminar zu Filmtheorie, zwei Regisseurinnen entkommen der
lähmenden Routine und kommen sich näher - doch nach dem ersten Date
schauen beide genauer hin, wen sie sich da ins Bett geholt haben. Ironische
Seitenhiebe auf typisch feministische Rhetorik der 80er und 90er sorgen in dieser
heiteren Satire für - mehr oder weniger peinlich berührte - Lacher.
Wiedererkennungswert für lesbische Festivalmacherinnen bei 90 %.
Crevetten
Regie: Petra Biondina Volpe, Deutschland 2001, 23', 35 mm
Die junge und engagierte Pflegehelferin Luce versucht Rosa Schmenzel, ihrer
Patientin im Altersheim, aus dem Dämmerzustand zu helfen. So wird die alte
Frau wieder eine wache Person - aber sie hat dennoch andere Vorstellungen davon,
was das Leben für sie noch bereitzuhalten hat. Für diese einfühlsam
erzählte Geschichte, in wunderschön komponierten Bildern realisiert,
hat Petra Volpe letztes Jahr den Prix Action Light für das beste Nachwuchstalent
auf dem Internationalen Filmfestival in Locarno erhalten.
Devil
In Her Mind, The
Regie: Annie Wright, Niederlande 2002, 6', Video, Omengl.U.
Der neue Kurzfilm von Annie Wright, dem Lesbenfilmfestival Berlin seit Jahren
verbunden, zeigt als Weltpremiere den schmalen Grat, wo Liebe sich verirrt und
Belästigung beginnt, wo die Werbende zur Jägerin wird und die Angebetete
zur Beute.
Doblame
Regie: Alejandra Borja, Spanien 2002, 3,5', Video, Omengl.U
Eine Stadtgeschichte um Verlangen und Verzauberung, das Realismus und Surrealismus
mit Poesie paart, und dessen traumhafte Bilder unvergessen bleiben.
DressCode
Regie: Martha Newbigging, Canada 2001, 3', Video
Identitätskonflikte vor der Toilettentür? Die Qual der Wahl muss nicht
mehr sein, denn auch Toilettenmännchen können sich wandeln....
Dyke
Just Be It
Regie: Desiree Lim, Japan 1999, 3', Video, OF
Von der Nike-Werbung inspirierter Werbeclip über die Vielfalt der lesbischen
Lebensentwürfe im heutigen Japan.
Each
Night
Regie: Vu Thu Ha, USA 2001, 2,5', Video, OF
Wenige Erinnerungsbilder genügen, um leidenschaftliche Nächte wieder
aufleben zu lassen und sich auf das nächste Mal zu freuen....
Family
Affair, A
Regie: Helen Lesnick, USA 2001, 108', 35mm, OF
Nach der traumatischen Trennung von ihrer zickigen Liebsten zieht es Rachel
Rosen weg von New York und ins heimatliche San Diego. Doch auch dort findet
Rachel nicht die verdiente Ruhe: Ihre Mutter - eine jüdische selbsternannte
LesbenSchwulen-Übermutti - setzt sich in den Kopf für ihre Tochter
eine geeignete Traumfrau zu suchen. Denn die Eltern würden schließlich
nichts lieber sehen, als wenn die spontane Rachel endlich durch ein 'nettes
Mädchen' gebändigt würde. Entschlossen, "Ms. Rightowitz"
zu finden, hat Rachel mehrere Blind Dates, die sich aber alle als Alptraum erweisen.
Schließlich läßt sie sich von ihrer Mutter mit Christine verkuppeln,
einem typischen California Girl. Christines Versuche sich in ihre neue jüdische
Familie zu integrieren, betrachtet Rachel zunächst mit Skepsis. Doch die
Mutter scheint eine gute Wahl getroffen zu haben, denn schon bald packen Rachel
und Christine gemeinsam die Koffer...
Freunde und Familie warten nun gespannt, ob Rachel die neue Beziehung auf's
Spiel setzt - denn sie wissen um Rachels stille Leidenschaft für ihre Ex,
und was würde wohl passieren, wenn diese wieder vor der Tür stünde...?
Ein unterhaltsamer Spielfilm voll abgründigem Humor und ironischen Untertönen,
der seine Charaktere liebevoll auf die Schippe nimmt und dabei das Publikum
mit der Story auf die Folter zu spannen weiß.
Family
Values
Regie: Eva Saks, USA 2001, 24', Video, OF
Wie wir alle wissen, hat der Tod keine Konjunktur. Und so bekamen zwei Lesben
die Idee zur Gründung einer ungewöhnlichen Firma: Trauma Scene Restauration
- kurz gesagt: Putzen nach einer Bluttat. Vor allem der schwarze Humor mit dem
das Frauenpaar teilweise absurde Geschichten aus ihrem Arbeitsalltag erzählt,
machen diese Dokumentation zu einem absoluten Muß. Ein kleines Zitat:
"Stell' dir vor, du mußt jemanden aufräumen, den du mal geliebt
hast!"
Femminist
Fatales
Regie: Gritt Uldall-Jessen, Dänemark 1999, 3,5', Video
Dieser Trailer gibt einen Vorgeschmack auf den kommenden Aufstieg der weltweiten
Organisation der "femminist fatales", auch bekannt als die rising
clits of tomorrow. Hier sucht schon mal ein seltsames Wesen mit Gummistacheln
statt Schamhaaren und Motorradmaske Kopenhagens Wahrzeichen, die bronzene kleine
Meerjungfrau heim.
Fish
And Elephant (Jin Nian Xia Tian)
Regie: Li Yu, China 2001, 96', 16 mm, Omdt.U
Fish And Elephant ist der erste in China gedrehte Film über eine Lesbenbeziehung.
Xiao Qun und Xiao Ling sehnen sich beide nach einer glücklichen Beziehung.
Xiao Qun arbeitet als Elefantenwärterin im Zoo, Xiao Ling hat ein kleines
Bekleidungsgeschäft. Die beiden lernen sich kennen und verlieben sich ineinander.
Als Xiao Quns Mutter bei ihrer Tochter einzieht, wird das Leben der beiden frisch
Verliebten ziemlich beeinträchtigt. Xia Qun versucht zunächst, ihre
Sexualität vor ihrer Mutter geheim zu halten, erzählt ihr aber schließlich
doch davon. Ihre konservative Mutter ist verwirrt und fassungslos. Von Xiao
Quns Vater ist sie geschieden. Die Situation wird noch komplizierter, als Xiao
Quns ehemalige Geliebte Junjun eines Tages im Zoo auftaucht und sie um Hilfe
bittet. Sie hat ihren Vater getötet, der sie jahrelang sexuell missbraucht
hat. (Auszüge aus: 52. Internationale Filmfestspiele Berlin, Katalog internationales
forum des jungen films, Berlin 2002)
Fixation
Regie: Vicky Smith, Großbritannien 2002, 8', 16 mm
Über animierte Sonnenflecken reflektiert der Experimentalfilm Fixation
über Familiengeschichte, Hexen und die Alchemie der Zaubersprüche.
Die Sonnenflecken bestehen aus einer Collage von Objekten, deren Strahlung zunächst
von Photopapier aufgenommen, dann UV-Strahlen ausgesetzt und danach fixiert
wurden. Die Entfärbung des Papiers führt zu einem neuen Bild - monochromen
Schatten.
Girl
O'Gram
Regie: Gritt Uldall-Jessen, Dänemark 2001, 7,5', Video
Überwachungstechnologie wird mit Hilfe von Exhibitionismus bloßgestellt.
Die Blicke der Passanten rahmen eine gelungene klassische grrrrl power-Performance
auf Dänisch.
Hand
On The Pulse
Regie: Joyce P. Warshow, USA 2002, 52', Video, OF
Dieses lebendige Filmportrait von Joan Nestle, einer der wohl berühmtesten
Aktivistinnen der Lesben/Frauenbewegung der USA, führt das Publikum durch
die Butch-Femme-Bars im Greenwich Village der 50er, durch die Bürgerrechtsbewegung
der 60er bis hin zu den feministischen 'Sex-Kriegen' der späten 80er. Und
zeigt dabei, dass Joan Nestle immer eine Kämpferin für die freie Ausdrucksform
der weiblichen Sexualität in jeder Form und gegen jede Norm ist.
In
The Mirror Of Maya Deren
Regie: Martina Kudlacek, Österreich/Schweiz/Deutschland 2001, 103', 35
mm
"In film I can make the world dance." M. Deren
Dieser Dokumentarfilm beleuchtet Leben und Werk der 1961 mysteriös verstorbenen
44-jährigen amerikanischen Avantgarde-Filmemacherin Maya Deren. In Kiew
geboren, kam sie mit fünf Jahren als Elonora Derenkovskaya nach New York.
Ihre Eltern, der Vater ein Psychiater, die Mutter ausgebildet in Musik, hatten
sich wegen der Progrome gegen Juden und ihrer Trotzky-nahen politischen Haltung
zur Migration entschlossen. Anfang der 40er Jahre begann Maya Deren sich für
Tanz zu interessieren. Nebenher schrieb sie und drehte ihre ersten Filme im
surrealistischen Stil.
Spiegel, Wasser und Tanz kennzeichnen Maya Derens Werk ebenso wie die Auseinandersetzung
mit dem Thema Zeit und Geschlechterbeziehungen. In diesem Sinne sind ihre Filme
"die Filme einer Frau", denn sie zeigen "konstante Metamorphosen".
Nach einem ersten Besuch auf Haiti 1947 beschäftigte sie sich mit Trance
und Voodoo und ließ sich, während ihrer zahlreichen weiteren Aufenthalte,
zur Priesterin ausbilden. Sie wurde zur anerkannten Spezialistin über Voodoo
und machte sich durch Vorträge einen Namen.
Maya Derens Schaffen ist auch heute noch aktuell. Es provoziert sowohl eine
psychoanalytische, als auch eine feministische Lesart und obwohl Deren dreimal
verheiratet war, kann man auch Anklänge eines lesbischen Subtextes erkennen.
Interviews
With My Next Girlfriend
Regie: Cassandra Nicolaou, Canada 2001, 13', 35 mm, OF
Neun Frauen bewerben sich in Vorstellungsinterviews um den Platz der nächsten
Freundin. Und jede hat so ihre Eigenart. Welche wird das Rennen machen?
Just
Une Femme
Regie: Mitra Farahani, Frankreich 2001, 29', 35 mm, Omengl.U
Moravid ist Mann-zu-Frau-Transsexuelle und lebt in Teheran. Diese Beschreibung
alleine löst eine Kaskade westlicher Klischees über das Leben in einer
muslimischen Gesellschaft auf den Plan - und werden von diesem Film teils direkt,
teils subtil, zwischen den Zeilen und eher nachträglich mit der Komplexität
gelebter Lebensrealität konfrontiert. Besonders eindrücklich ist die
unapologetische Einstellung Moravids zu ihre Arbeit als Prostituierte und die
Darstellung von Sexarbeit im urbanen Iran in diesem Film.
Ke
Kulana He Mahu: Rembering a Sense of Place
Regie: Kathryn Xian & Brent Anbe, USA 2001, 67', Video, OF
Faszinierende Interviews und herausragende historische Forschungsleistungen
machen aus dieser Dokumentation eine bahnbrechende Analyse der Verkettung von
Kämpfen der Queer-Gemeinschaft und der Kanaka Maoli, den HawaiianerInnen
polynesischer Herkunft. Der Film untersucht, wie die Kolonisierung durch die
westliche Welt und die folgende Modernisierung Intoleranz und Homophobie in
Hawaii verbreitet haben, zeigt aber auch, welche Anstrengungen von den jüngeren
Generationen unternommen werden, um ihre Kultur wiederaufleben zu lassen und
die ehemals gefeierte Position wiederherzustellen, die Lesben/Schwule und Transgenders
in der hawaiianischen Gesellschaft einst genossen haben. Aloha!
L'Altro
leri - The day Before Yesterday
Regie: Gabriella Romano, Italien 2001, 22', Video, Omengl.U
Diese Dokumentation ist ein wahres Schmuckstück und bringt dem Publikum
in Interviews, alten Photos und frühen Filmausschnitten ein Stück
nahezu unbekannter italienischer Zeitgeschichte nahe: dem Alltag von Lesben
im Faschismus. Die vier Zeuginnen erzählen aus ihrem Leben in so liebenswerter,
humorvoller und charmanter Weise, dass man sich wünscht, der Film würde
noch Stunden laufen - trotz seines schmerzlichen Themas.
Ladies
Tea
Regie: Paula Durette, USA 2001, 3', Video, OF
Die Topographie einer Lesbenbar: Wer sitzt, steht, tanzt wo, welche schaut und
welche stellt sich zur Schau... mit wenigen Worten evoziert die Erzählerin
eine vertraute Welt mit fast gruseliger Realitätsnähe.
Lakme
Takes Flight
Regie: Melina Young und Sheila James, Canada 2001, 11,40´, Video, OF
Als Filmmusik in "Hunger" mit Catherine Deneuve und Susan Sarandon
ist das Duett "Dôme épais" aus der Oper "Lakmé"
von Delibes berühmt geworden. In dieser humorvollen Neuinszenierung des
Klassikers verlässt die genervte Businessfrau Lakme mit dem Flug 169 die
Jungfraueninseln. In ihren Träumen wird sie zur brahmanischen Prinzessin,
die mit ihrer Magd Malika eine Bootsfahrt unternimmt.
Lesbian
Fashion?
Regie: Mary Jo Godges & Renee Sotile, USA 2001, 3', Video, OF
Diese kleine Modenschau zeigt Stil jenseits von Müsli-Chic und Jesuslatschen.
Le
Tourbillon
Regie: Lise Beaudry, Canada 2002, 6', Video, OF
Ein weiblicher Fan phantasiert sich in eine Liebesbeziehung mit Jeanne Moreau,
einer der charismatischsten Avantgarde-Schauspielerinnen..
Lez
Be Friends
Regie: Lisa Hayes, Canada 2000, 13', 35 mm, OF
Nachdem Lily, heterosexuell und glücklich, einen Film über das coming-out
ihrer besten Freundin Abbey gemacht hat, vermuten alle auch sie sei Lesbe. Neidisch
muss Lily zusehen, wie Abbey zum Star der Lesbenszene avanciert, sie selbst
aber sich in einem Niemandsland zwischen Heterosexualität und Homosexualität
bewegt.
Mamadrama
Regie: Monique Schwarz, Australien 2001, 73', 16 mm, OF
"Die jüdischen Mütter, die ich kenne und liebe sind sexy, smart
und stark, aber ich habe diese Art von Müttern nie in Hollywoodfilmen gesehen
und ich habe versucht herauszufinden, warum." (Filmemacherin Monique Schwarz)
Mamadrama kombiniert Filmausschnitte, Analysen und Interviews mit Hollywood-
und israelischen Filmemachern und Filmkennern u.a. Paul Bogart, Larry Peerce,
Sharon Rivo, Gila Almagor u.a. Ausschnitte u.a. aus Come Blow Your Horn, Goodbye
Columbus, Next Stop Greenwich Village, Jazz Singer, Portnoy's Complaint, Where's
Poppa, Torch Song Trilogy, seltenen jiddischen und neuen israelischen Filmen
illustrieren das sich verändernde Bild der jüdischen Mutter im Film.
Mehrwert
Der Liebe
Regie: Anna Faroqhi, Deutschland 2001, 28', 16 mm
Teil 3 der Trilogie von Stummfilmen zu Frauenfreundschaften:
Lucy kommt allein in die fremde Stadt auf der Suche nach ihrem Freund. Als sie
auf der Straße wegen ihrer dunklen Hautfarbe angepöbelt wird, hilft
ihr Alma - die letzte Kommunistin der westlichen Welt. Eine Freundschaft entsteht.
Es kommt zum Konflikt, als Lucy zufällig ihren Freund wieder trifft - er
ist ein Yuppie, für Alma ein Klassenfeind...
Morgen
Retten Wir Die Welt
Regie: Nicole Volpert, Deutschland 2001, 23', Video
Susann wird 18, ein Grund mehr endlich aus der familiären Enge mit Mutter
und Bruder auszubrechen und mit den Freunden in Berlin feiern zu wollen. Doch
dann kommt alles anders als geplant. Susann verpasst ihre Freunde, entgeht nahezu
einer Vergewaltigung und trifft Tanja. Ihr Leben ändert sich in einer Nacht....
My
Sweet Prince Charming
Regie: Lisa G. Nielsen, Canada 2001, 4,55', Video, OF
Barbie strippt - und Ms. Ken läßt sich von soviel nackter Plastikhaut
gerne verführen.
Naming
Prairie
Regie: Alexandra Juhasz, USA 2002, 6,43', Video, OF
Wie Tradition und Innovation in heutigen queer Familien zusammentreffen können,
zeigt diese kurze und persönliche Dokumentation zum jüdischen Ritual
des Baby-Naming.
Once
Regie: Ellen Flanders, Canada 2001, 12', Video, OF
Mit Bildern aus Berlin und New York reflektiert Once mit Humor über Sprache
als Konstruktion von Erinnerung und der Sehnsucht, über das Jiddische Zugehörigkeit
zu finden.
Otras
Vias - andere Wege: Migrantinnen in der Sexarbeit
Regie: FrauenLesbenFilmCollectif, Deutschland 2002, 56', Video
"Die meisten Leute haben ein falsches Bild. Sie glauben, wir werden benutzt,
Menschenhandel..., wir seien arme Opfer - und das stimmt nicht. Wir arbeiten
weil wir das Geld brauchen, wegen der wirtschaftlichen Situation in unseren
Ländern, vor allem die Südamerikanerinnen, die Latinas, die Kolumbianerinnen.
Wir kommen, um eine bessere Zukunft zu suchen...". Frauen, Transsexuelle
und Transvestis aus Lateinamerika sprechen über ihre Situation hier in
Deutschland. Es geht um die Gründe für ihre Migration und um Enttäuschungen
und Ängste, aber auch um ihre Ziele, Wünsche und Erfolge.
Pineapple
Regie: Karen Lye, Canada 2001, 9', Video, OF
Laura ist eine Frau, die unfähig ist zu lieben und zu vertrauen und die
Liebe mit Kontrolle verwechselt. Zunächst sind Laura und Carrie ein glückliches
Paar, doch als Laura eine Affäre mit Cat beginnt, droht die Beziehung auseinanderzubrechen.
Laura, die nun die Kontrolle über Carrie verliert, verfällt in physische
und emotionale Gewalt, um Carrie weiter an sich zu binden.
Poikatyttö
- boygirl
Regie: Aurora Reinhard, Finnland 2002, 12', Video, Omengl.U
Mann, Frau, Junge, Mädchen, lesbisch, asexuell - ein Beitrag aus Finnland
zum Leben in, über, jenseits, zwischen den Kategorien.
P-P-P-Pick-Up,
The
Regie: Alexandra Czok, Deutschland/Großbritannien 2002, 6', Video, engl.
OF
Das Leben als Pinguin kann ganz schön langweilig sein. Es sei denn eine
zauberhafte Frau verliebt sich in dich...
Practical
Poses For Practical Artists
Regie: Justine Franko, USA 2001, 17', 16 mm, OF
Um die Jahrhundertwende: das Familientrio Le Bois ist gefangen in gegenseitiger
erotisch aufgeladener Abhängigkeit. Doch diesmal geht Mister Le Bois zu
weit. Seine Tochter Hester und ihre Zofe haben einen neuen Plan.
Pretty
Ladies: A Super8Explosion!
Regie: Catherine Crouch, USA 2002, 30', 35 mm
Ein postmodernes Stummfilm-Märchen um vier süße butch-dykes,
die nach ihre zukünftigen Liebsten an ungewöhnlichen Orten suchen.
Mit der Hilfe einer spirituellen Führerin landen sie letztlich im Land
des Glücks.
Pussies
From Outta Space
Regie: Nanci Gaglio, USA 2002, 12,5', Video
Es war einmal ein armes Mädchen und eine Künstlerin, die lebten glücklich
von ihrer Liebe bis der böse Vermieter sie zur Zahlung ihrer Miete zwang.
Die eine zog aus, um Geld zu verdienen und wurde dabei von Außerirdischen
entführt. Als sie zurückkehrte, was geschah da? Oh Grauen... Doch
die Liebe heilt alles. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch
heute.
Stummfilm-Persiflage auf alle möglichen Genres und speziell auf Sci-Fi
thriller....
Rev
High, Never Idle
Regie: Elizabeth McCarthy, USA 2002, 15', Video, OF
Eine fiese Bandenchefin kommt gerade aus dem Gefängnis und schickt sich
an, ihr altes Territorium, ihre Gang und ihre Liebste zurückzufordern...
und stößt auf erbitterten Widerstand. Eine rasant-innovative Kameraführung
im Stil von The Fast And The Furious - und natürlich knapp bekleidete Bikerinnen
in Leder lassen jede zur Motorrad-Fanatikerin werden. Sabber-Faktor: Extrem
hoch!
Revolutionary
Girl Utena
Regie: Kunihiko Ikuhara, Japan 1999, 87', 35 mm, Omengl.U
Mangas und Anime sind auch aus der europäischen Unterhaltungsindustrie
nicht mehr wegzudenken, doch es gibt immer wieder Überraschungen. Revolutionary
Girl Utena setzt sowohl von der durchdachten Story wie auch vom visuellen Stil
her neue Maßstäbe. Erzählt wird die phantastische Geschichte
um ein Mädchen, das sich als Novizin in einem Geheimbund von Duellisten
wiederfindet, in dem es gilt, die wunderschöne Wächterin eines Rosengartens
zu erobern - und damit auch eine unaussprechliche Macht zu erhalten. Die Heldin
kommt hier als Unschuld daher, doch ihre Wege der Eroberung brechen alle Tabus
des Geheimbundes und lassen sie so zu einer unterschätzten und würdevollen
Gegnerin werden. Die Leichtigkeit, mit der Geschlechterrollen durchbrochen und
weibliche/lesbische Lust dargestellt werden, macht diesen Spielfilm zu einer
atemberaubenden Sensation.
Right
Girl, The
Regie: Theresa Brown, USA 2001, 126', Video, OF
Mit dem Charme eines Independent-Films mit einer all-black-cast besticht diese
romantische Geschichte um die Suche nach der Richtigen - und wie üblich
führt der Weg zum Glück über einige Hürden. Unsere Protagonistin
ist erfolgreiche Businessfrau, die scheinbar alles im Leben erreicht hat, nur
die Liebste fehlt ihr noch. Auch ihrem Kollegen scheint es nicht besser zu gehen,
und so erklärt sich die Single-Dame bereit zur Aushilfe: sie verfasst glühende
Liebesbriefe, die er dann unter seinem Namen an die Angebetete schickt - mit
dem Ergebnis, daß sich die Angebetete in den/die Briefeschreiberin verliebt...
Salt
The Blade And Twist The Knife
Regie: Ann Lippert, USA 2001, 8', Video, OF
1 romantische Beziehungsgeschichte um 2 Frauen und 4 Katzen erzählt in
8 Minuten zu hinreißender Musik von Dionne Warwick.
Schlorkbabies
An Der Raststätte
Regie: Petra Biondina Volpe, Deutschland 2002, 14,16', 35 mm
Baby und Anna Sara sind verwöhnte, anspruchsvolle Teenager, die dem unfähigen
Teilzeitvater von Baby das Geld völlig zu Recht aus der Tasche fressen
- natürlich nur vom Feinsten und besonders gerne kiloweise Süßes
(kotzen hilft gegen unerwünschte Gewichtsverlagerungen). Die beiden verbindet
aber auch ein ganz besonderes Versprechen, das an Papas geliebter Autobahnraststätte
eingelöst wird, während der sich nichtsahnend den Bauch mit Kirschstreusel
vollschlägt. Basierend auf einer Kurzgeschichte von Petra Lüschow
(unser Lesetip!) besticht auch dieser Film von Petra Volpe durch seine eloquente
visuelle Ästhetik.
Schwules
Leben Für Anfänger
Regie: Annabelle Wick, Deutschland 2002, 2', Video
Rettungsschwimmanleitungen einmal anders interpretiert: amüsanter Zeichentrickfilm
zum Ritual des "Abschleppens".
Selma
& Sofie
Regie: Mia Engberg, Schweden 2002, 16', 35 mm, Omengl.U
Sozialrealismus meets MTV-Ästhetik als eine Anarcho-Bi-Maus ihren nichtsahnenden
Freund mit ihrer süßen Schwimmlehrerin betrügt. Von zarten Flirtszenen
zu heissem Sex im Schwimmbecken, ist dieser Kurzfilm in jeder Sekunde ein Genuss.
She
Wears Cufflinks
Regie: Diana J. Brodie, USA 2002, 18,18', Video, OF
Eine butch Dichterin erzählt über ihre bevorzugte Mode: edle Anzüge
und - Manschettenknöpfe und vermittelt dabei eine kleine Geschichte von
Identitätskonstruktion.
Shut
Up White Boy
Regie: Vu T. Thu Há, USA 2002, 15', 16 mm, OF
Einige Asian Dykes lehren einem weißen Jungen das Fürchten, und treiben
ihm schlagkräftig seine Fetisch-Phantasien um asiatische Frauen aus.
Silent
Song
Regie: Elida Schogt, Canada 2001, 6', 16 mm, OF
Dritter Teil der Trilogie von Elida Schogt (Teil 1, Zyklon Portrait und Teil
2, The Walnut Tree, Lesben Film Festival Berlin 2001): bildstarke Meditation
über die Geschichte ihrer jüdischen Familie und die Erinnerung an
den Holocaust.
Size
'Em Up
Regie: Christine J. Russo, USA 2000, 15', 35 mm, OF
Samantha mag Fussball und bequeme Kleidung, doch ihre Mutter lässt nicht
locker bis Sam mit ihr eine Dessous-Boutique besucht, um einen BH zu kaufen.
Ihre schlimmsten Albträume werden wahr als gleich drei Verkäuferinnen
ihr ihre professionelle Hilfe angedeihen lassen. Überwältigt von all
dieser Aufmerksamkeit phantasiert sich Sam in eine farbenfrohe Welt, in der
sie in einer Spielshow den ersten Titten-Preis gewinnt. Das Girl, das ihr den
Preis überreicht (Leisha Hailey, 'All Over Me') ist ein Traum. Und plötzlich
ahnt Sam, dass einen BH zu tragen manchmal eine aufregende Sache sein kann.
Skeleton
Woman
Regie: Vivi Letsou, USA 2000, 82', 35 mm, OF
Alle, die dachten Geschichten um Geisterfrauen würden zusammen mit der
esoterischen Frauenbewegung tot in ihrem Grabe liegen, sollten nochmals hinschauen:
Selbstbewußt kommt hier ein modernes Märchen um einen Wassergeist
in Form einer Stripteasetänzerin, die das Leben nicht nur ihrer Partnerin,
sondern auch das ihrer verheirateten Hetero-Liebsten und deren Ehemann ordentlich
durcheinanderbringt - zum Wohle aller, wie sich bald herausstellen wird. Der
Film streift Themen wie Untreue, Krankheit, Vertrauen, das Erkennen der eigenen
Persönlichkeit und Wünsche - zum Glück ohne dem Publikum diese
Punkte penetrant aufzudrängen, und dazu noch in zart-verzauberten Traumbildern.
Noch eine kleine Warnung: Es gibt kein lesbisches Happy End im konventionellen
Sinne, aber das kann dem Film nur zugute gehalten werden!
Slickster
Fixture
Regie: Lex Vaughn, Canada 2001, 3,5', Video
Eine moderne Robina Hood rettet süße Mädels aus allen erdenklich
möglichen unangenehmen Situationen....
Some
Real Heat
Regie: Stefanie Jordan, Deutschland/USA 2001, 54', Video
Nach dem 11. September 2001 waren die Medien voll von Bildern amerikanischer
Feuerwehrleute. Seltsam nur, daß nur weiße Männer zu sehen
waren, wo doch im Gegensatz zu Deutschland in den USA der Frauenanteil mittlerweile
bei 11% liegt (und 40% people of color). In diesem Dokumentarfilm kommen 6 Feuerwehrfrauen
aus San Francisco zu Wort und berichten von ihrem Arbeitsalltag und dem Umgang
mit der weißen, männlichen und heterosexuellen Norm, von Lieblingswerkzeugen
wie Äxten und Kettensägen, von Körperidealen, Muskeln und Uniformen,
von Kindheitsträumen und Vorbildfunktionen, aber auch von der Realität
des Feuers und von Ängsten. Die Dynamik dieses Filmes basiert aber gerade
nicht auf mainstream-typischen spektakulären Bildern im Fernsehreportagenformat,
sondern entfaltet sich aus dem Zusammenspiel von wirklich beeindruckenden Frauen,
tollem soundtrack und der unfehlbaren girls-kick-ass-Energie der Regisseurin.
Stille
Regie: Wendy Oberlander, Canada 2001, 25,33', Video, OF
Die Geschichten ihrer Mutter bewegten die Filmemacherin Wendy Oberlander sich
auf die Suche zu begeben nach ihrer Herkunft. Daraus entstand eine poetische
Montage über die Welt assimilierter Berliner Juden vor dem Zweiten Weltkrieg
mit Originalmusik von Lori Freedman.
Strawberry
Harvest, The
Regie: Lisbeth Lynghoft, Dänemark 2001, 25', Video, Omengl.U
Haiku und Julie, zwei Schauspielerinnen, haben eine leidenschaftliche Affäre
während eines Filmdrehs in Wales. Aber Julie ist verheiratet. Das mittelalterliche
Drama um Eleanor von Aquitanien, die angeblich die Geliebte ihres Ehemannes,
die schöne Rosamunde, vergiftet hat, wird real, als Haiku ausser sich geraten
plant, ihre Mitspielerin Julie zu vergiften.
Streak
Her Stark
Regie: Airyka Rockefeller, USA 2001, 4,18', Video
Berührender Experimentalfilm, der die Poetik, Verletzbarkeit und Stärke
von Frauenkörpern in der Bewegung zeigt.
Stuck
Regie: Jamie Babbit, USA 2002, 8', 35 mm, OF
Jamie Babbit (But I'm A Cheerleader) einmal ganz anders, aber nicht minder kunstvoll:
über 40 Jahre gemeinsames Leben können auch eine Lesbenbeziehung zermürben.
Und so kreieren sich die beiden Heldinnen von Stuck gegenseitig ihre Hölle.
Doch dann kommt der Tag der Wende. Auf dem Weg zu einer Party überfahren
sie ein kleines Mädchen. Die festgefügten Rituale gegenseitiger Verletzungen
geraten ausser Kontrolle.
Sugar
Sweet
Regie: Desiree Lim, Japan 2001, 67´, Video, Omengl.U
Ästhetisch bestechend und auf postmoderne Art zeigt uns dieser Film die
lesbische Szene im Japan des 21. Jahrhundert. Sex und Liebe sind nur in der
Arbeit der aufstrebenden Filmemacherin Naomi existent. Hin-und hergerissen zwischen
ihrem Job als Pornofilmerin in der konventionellen Sexindustrie und ihrem eigenen
künstlerischen Anspruch, bleibt ihr privat keine Muße für eine
Beziehung. Da bietet nur das Chatten mit Sugar im "Lavender Paradise"
einen Ausblick. Bei den Dreharbeiten zu einer Reality-TV-Dating-Show für
Lesben "verkuppelt" sie ihre, in ihrer Beziehung frustrierte, gute
Freundin Azusa mit der glamourösen Nachtclubtänzerin Miki. Doch dann
verläuft nicht alles nach Drehbuch und zu guter Letzt gibt es auch für
Naomi eine Überraschung.
Sweetheart
Regie: Angela Popp, Deutschland 2002, 2', Video
Sie sucht sie. Wo wird sie ihre Geliebte finden?
Tampon
Manual, The
Regie: Seong Saeron, Korea 2001, 13,4', Video, Om.engl.U
Hättet ihr's gedacht? Tampons sind sexy, machen sich gut als Dekoration
für den stilsicheren Wohnzimmertisch und manchmal singen sie auch. Hinreißender
lesbischer camp aus Korea!
Tangled
Roots
Regie: Heidi Schmidt Emberling, USA 2001, 66', Video, OF
Mit diesem bewegenden Dokumentarfilm nimmt die in Kalifornien lebende deutsch-amerikanische,
jüdische Filmemacherin Heidi Schmidt Emberling uns mit auf die Suche nach
ihren Wurzeln und wirft dabei viele Fragen auf: wie geht man mit den verschiedenen
Anteilen seiner Herkunft um, wie verarbeitet man die Wahrheit über Menschen,
die man liebt. Die komplexen Zusammenhänge zwischen persönlicher und
kollektiver Geschichte und deren Verarbeitung in familiären Strukturen
werden nachvollziehbar. In intimen Interviews konfrontiert Heidi Schmidt Emberling
ihren deutschen Vater und dessen Familie, sowie ihre amerikanische jüdische
Mutter und deren Angehörige mit dem schmerzlichen Schweigen über die
Vergangenheit und kämpft um eine Versöhnung zwischen ihrer Identität
als Deutsche und als Jüdin.
Ten
Rules, The
Regie: Lee Friedlander, USA 2002, 27', Video, OF
Neu im Lesbenland oder schon ein alter Hase? Dieses selbstironische Überlebenshandbuch
hilft in allen Zweifelsfällen lesbischer Benimm-Regeln auf dem Weg zur
Angebeteten.
They
Still Smile
Regie: Irina Sizova, Belarus 2001, 16,47', Video, Omengl.U
Lesben und Schwule berichten über ihre Situation in Belarus', stellvertretend
für die politische Lage in anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion.
Diese spannende und lebendige Dokumentation präsentiert eine Bandbreite
von Lebensgeschichten und teilweise absurden Alltagsgeschichten aus einem Land,
das bisher keine Toleranz für Lesben, Schwule und Transpeople zeigt.
Tide
Tables
Regie: Nancy Magidson, USA 2001, 2', Video, OF
Persönliche Reflexion über Erinnerung und Wandel in Familienbeziehungen.
Three
Things My Mother Never Told Me
Regie: Lisa G. Nielsen, Canada 2001, 5,27', Video, OF
Barbie zeigt zu groovenden Klängen wie's geht: die Welt bietet mehr Möglichkeiten
zu lieben als Mutter jemals verraten hat.
True-Hearted
Vixens
Regie: Mylene Moreno, USA 2000, 60', Video, OF
Diese sehr engagierte Dokumentation beschreibt das Entstehen des ersten professionellen
weiblichen Football-Teams der USA. Zwei der Spielerinnen erzählen von ihren
Träumen, ihrem Training und ihrem Weg zum Erfolg - mitreissend und sympathisch.
Turn
Me On
Regie: Catherine Chauchat, Australien 2001, 17', Video, OF
Es gab Zeiten, da wurden Vibratoren als Gesundheitsgeräte verkauft. Eine
Ansammlung von ExpertInnen berichtet in höchst unterhaltsamer Weise über
Geschichte und Gebrauch dieses klassischsten aller sex toys.
Unhung
Heroes
Regie: Ilya Pearlman, USA 2002, 15,5', Video, OF
Fünf FTM (Frau zu Mann) transgenders finden einen Internetartikel, nachdem
die erste Penis-Transplantation gelungen ist. Verlockende Aussichten. Doch wie
sollen sie über eine Million Dollar für die Operation aufbringen?
Waiting
For The Moon
Regie: Jill Godmilow, USA 1987, 88', 35 mm, OF
Waiting For The Moon ist eine "biographische Imagination" des berühmten
Schriftstellerpaares Gertrude Stein und Alice B. Toklas, letztere hinreissend
mürrisch von Linda Hunt dargestellt. Aus den vierzig Jahren gemeinsamen
Lebens in Paris greift der Film das Jahr 1936 heraus, in dem Gertrude Stein
erfährt, daß sie sehr krank ist, dieses vor ihrer Freundin verheimlichen
will, die aber bereits alles weiß. Der Film lehnt sich an Gertrude Steins
literarischen Geist an, mischt aber dabei Fakten und Fiktionen, dekonstruiert
und entmystifiziert auf ironische und unterhaltsame Weise. Er spielt gleichzeitig
in Gertrudes und Alices berühmten Pariser Haus an der rue de Fleurus wie
auch in ihrem Landhaus im kleinen Dorf Bilignin.
Watching
Lesbian Porn
Regie: Dayna Mcleod, Canada 2001, 10,05', Video, OF
Diskursives Framing als Gleitmittel für die lesbische Porno-Novizin. Jedwede
Besorgnis im Angesicht von schmutzigen Bildchen wird in diesem Film einfach
plattgeredet. Das Beste sind aber die Verrenkungen im Hintergrund!
What
Are We Doing Tonight?
Regie: Marie Vermeiren, Belgien 2002, 7' Video
Nichts zu tun heute abend? Dann blickt euch mal um. Die Mädels aus Belgien
machen es vor: sexistische Werbung sieht plötzlich ganz anders aus....
You
2
Regie: Pascale Simons, Niederlande 2001, 24,5', Video, Omengl.U
Die surinamische Kultur ist geprägt von Toleranz und einer generell entspannten
Atmosphäre - solange heikle Themen nicht direkt angesprochen werden. You
2 führt uns nach Amsterdam, wo Sandra, ein junges surinamisches Mädchen,
mit der Frage ringt: Wie sag' ich's meiner Mutter?! Schließlich hat sie
ihre neue Flamme gerade in dem Friseursalon der Mutter kennengelernt...
Dieser Film ist nicht nur wegen der exzellenten (und wunderschönen) Schauspielerinnen
eines der Highlights des Festivals, sondern auch wegen der stimmigen Verwendung
von mitreissender Soul & R'n'B - Musik und einer all-black-cast, sowie einem
Höchstmaß an künstlerischer Professionalität mit Unterhaltungswert.
Your
Better Butch Fashion
Regie: Margaret Broucek, USA 2001, 18', Video, OF
Eine jüdische Mutter weiss einfach besser wie ihre Tochter das Lebensglück
findet, auch wenn dazu eine ausführliche Stilberatung gehört. Und
das Ergebnis kann sich sehen lassen: Butch-Perfektion.
Z
Wie Zwitterror
Regie: Die Heckenrosen, Deutschland 2002, 6', Video
Barbie und Ken sind eigentlich als Übungsgeräte für Heteronormativität
gedacht. Hier werden die beiden von ihrem Reproduktionswahn überholt und
setzen eine/n Zwitter ins Leben.