A Few Good Dykes
Regie: Mocha Jean Herrup, USA 2004, 50', Video, OF

Eine filmische Selbstdarstellung an der Schnittstelle von Boyscout-Fetischismus und Abu Ghraib: Ein Bootcamp bestehend aus zwei Generälen und einer handvoll Rekrutinnen, die sich der Dyke- bzw. Transcommunity zuordnen. Es geht hier nicht nur um den Reiz, das Spiel mit Rollen oder Uniformen, die Organisation verfolgt ernste Ziele: Die Verortung von Frauen - einige davon auch aus Familien mit Militärtradition - in einer Subkultur des lesbischen Militarismus, in der die "Grundprinzipien der Armee, nämlich Stolz und Ehre" einen zentralen Stellenwert im Lebenskonzept einnehmen. Wie kann der als weich und nachgiebig empfundene Körper in für Männer entworfene Uniformen gebracht werden? Ist es moralisch haltbar, sich mit gekauften Abzeichen und Orden zu dekorieren, die andere Soldaten im Kampf "erwerben" mussten? Wie sexy ist Stiefelputzen und: Dürfen zwei Generäle miteinander ‚spielen'? Wie nah - fragt sich auch eine der Portraitierten - ist die Erotik der Uniform am Faschismus? Und soll das Publikum lachen oder weinen angesichts einer Truppe von Dykes, die allen Ernstes bewaffnet und in voller Kampfmontur am heimischen Kamin vorbei über den Teppich robbt - vor sich einen Kriegsfilm auf dem TV-Bildschirm? Unfreiwillige Komik, Tragik, Staunen oder Bewunderung liegt alleine im Auge der Betrachter.
Die eigenartige, fast unschuldige Distanzlosigkeit und das Fehlen jeglicher Selbstironie macht diese Dokumentation zu einem äußerst wichtigen Stück nicht nur lesbischer, sondern auch US-amerikanischer Kulturgeschichte, wie sie Michael Moore nicht treffender hätte inszenieren können, und beweist: Was wirklich schockiert, ist nicht der Exzess sondern die Normalität des Spießertums.

A Woman Reported
Regie: Chris J. Russo, USA 2004, 5', 35 mm, OF

Gerade wird noch mit der Liebsten per handy das baldige Frühstück besprochen und dann geht's zum Joggen in den Wald. Zwei homophobe Typen greifen sie an, und sie muss um ihr Leben laufen. Anstatt die Bilder des Angriffs zu sehen, werden wir Zeugen ihrer inneren Bilder und chaotischen Gedanken, die ihr durch den Kopf rasen.

Aliens
Regie: Crystal Mason, u.a.
Deutschland 2004, 25', Video, dt.

Aliens gibt Einblicke in und erzählt Geschichten von Realitäten in Deutschland lebender "lesbians of color".

Annie Dearest
Regie: Diane Wilkins, USA 2003, 5', Video, OF

Ein packender kleiner Spielfilm, der unschuldig im Stil der s/w Aufklärungsfilme der 50er Jahre daherkommt, zeigt die Unfähigkeit einer Mutter, mit ihrer taubstummen Tochter umzugehen. Ihre zweifelhaften Methoden, dem Kind die Bedeutung einzelner Worte zu vermitteln reicht von lachhaft hilflos bis zu sadistischer Brutalität und sind eine Metapher für die Ignoranz, der taubstumme Kinder (wie auch die gesamte ‚Community') auch heute immer noch ausgesetzt sind.

Annie Sprinkle's Amazing World Of Orgasm
Regie: Annie Sprinkle & Sheila Malone, USA 2004, 53', Video, OF

Annie Sprinkle, Dr., Pornstar, Sexologin, Tantra-Lehrerin, Künstlerin ist zurück mit einer Reise in die Welt des Orgasmus. 26 Interviews mit "Orgasmus-Experten" sind kombiniert mit Filmausschnitten, Spezialeffekten und Aufnahmen von Menschen beim Sex aller Art: lesbischen Sex, schwulen Sex, Transgender-Sex, S/M Sex, Sex von Andersbefähigten, Heterosex (um nur einige zu nennen). Bis jetzt ist das Thema Orgasmus immer noch ein Tabuthema und umhüllt von einer Wolke aus Ignoranz und Scham. Dieser lebendige, inspirierende Sex-Film der anderen Art mit Annie Sprinkle und ihren Freunden wird deine Sicht auf das Thema Orgasmus für immer verändern.

Bad Girl With A Heart Of Gold
Regie: Anuj Vaidya, Indien/USA 2004, 52', Video, engl. mit Hindi Untertiteln

"Bad Girl With A Heart Of Gold" ist eine außergewöhnliche Geschichte, die der Reise von vier Charakteren folgt, gespielt von Helen, einer Bollywood-Ikone in Hindi Filmen der 60er und 70er Jahre. In einer Neuinszenierung, in der die Filmemacherin, Anuj Vaidya, Helen verkörpert, mit Filmausschnitten, Footages und Originalszenen, erläutert das Video die Gründe, warum Helen innerhalb des filmischen Raumes sterben muss, um danach miteinander ins Gespräch zu kommen und Möglichkeiten zu finden ihr Schicksal zu ändern. Der Film verbindet den Camp von Bollywood-Musicals mit einer Tiefenanalyse zur Kenntlichmachung der Politik der Repräsentation und des Wesens von Darstellung und Melodrama. Daraus wird klar, dass gerade diese Mischungen essentiell sind für uns als postmoderne Subjekte.

Bombay Longing
Regie: Georgina Maddox & Shalini, Indien 2001, 3,30', Video, engl.

Eine kurze Coming-out Geschichte, die poetische Ausschnitte aus einem Tagebuch der täglichen Begegnungen zeigt. Sie endet glücklich.

Calcutta Pride March 2004
Regie: Tejal Shah, Indien 2004, 15', Video, Englisch, Hindi & Bengali menglU

Homosexualität wird unter "Section 377" in Indien weiter kriminalisiert. 1999 fand die erste öffentliche Demonstration, genannt "Freundschaftsspaziergang" in Calcutta statt. Daraus folgte 2003 der erste Gay Pride March, der jemals in Indien durchgeführt wurde. Am 27. Juni 2004 waren Teilnehmer aus West Bengal, Delhi, Bombay, SriLanka und Thailand, um nur einige zu nennen, beim 2. Gay Pride "Walk on the Rainbow" dabei. Frisch vom Schnittisch ist Tejal Shahs Film "Calcutta Pride March 2004" ein soziologisches Dokument, das die Bedeutung, die die Medien bei der Repräsentation der LGBT community in der Öffentlichkeit spielen, hervorhebt und ebenso die verschiedenen Standpunkte von queers in Indien. Interviewt wurden Teilnehmer, die Polizei, Zuschauer, Unterstützer und Sicherheitsdienste.

Carisma
Regie: David Planell, Spanien 2003, 10', 35 mm, Omengl.U

Der "Drei-Uhr-Nachmittagsreport", "60 Minuten", Dokumentationen sind ihr Leben und dann findet Paca heraus, dass Jenny eine Andere hat. Ein wunderschöner Kurzfilm mit tragisch-komischen Dialogen über die Liebe im Informationszeitalter.

Combien
Regie: Gilles Tillet & Laurent Coltelloni, Frankreich 2004, 7,30', Video, OF

Combien? - Wieviele? ist eine Frage, die je nach Situation gestellt viel Lust verschaffen kann. 3 Paare in ihren Schlafzimmern spielen dieses Spiel.

D.E.B.S.
Regie: Angela Robinson, USA 2003, 90', 35 mm, OF

Disziplin. Energie. Beauty. Stärke. Wer zu D.E.B.S. gehören will, muss diese Eigenschaften aufweisen. Ausgewählt von der U.S. Regierung aufgrund ihrer hervorragenden Fähigkeiten zu lügen, zu betrügen, zu kämpfen und zu töten, formen 4 junge Frauen eine paramilitärische Elitetruppe in karierten Miniröcken und weißen Kniestrümpfen zur Verbrechensbekämpfung und Landesverteidigung. Während eines Einsatzes gegen die international gesuchte Kriminelle Lucy Diamond, einer sexy brünetten Bankräuberin, die so gefährlich ist, dass niemand, der ihr begegnet, lange genug lebt, um über sie schlecht reden zu können, geschieht das Unerwartete. Amy, die Vorzeige-Agentin der Truppe wird gefangengenommen und verliebt sich in Lucy. Mit der Feindin zu schlafen ist Grund genug, um aus der Truppe rauszufliegen. Daher täuscht Amy vor entführt worden zu sein, verbringt ein heisses Wochenende mit ihrer Angebeteten und setzt damit die Existenz der gesamten Truppe aufs Spiel.
D.E.B.S., Angela Robinsons erster Spielfilm, ist eine erfrischende, geistreiche Satire auf Teen-Komödien und Action-Filme, sexy, temporeich, voller Spezialeffekte und verwoben mit einer bezaubernden Liebesgeschichte.



Ein Neues Land
Regie: Kerstin Nickig, Deutschland 2004, 35,47', Video, russisch-deutsch mdt.U

Astrid aus Berlin lernt bei ihrer Arbeit am Aufbau eines Zirkus für Strassenkinder in St. Petersburg die Theaterregisseurin Larissa aus Sibirien kennen und lieben. Aber bei dem Versuch aus dem "neuen Land" ihrer Liebe in die Realität einzu-reisen, gibt es regelmäßig Visaprobleme. Sie entscheiden sich daher zu heiraten - und so beginnt der Dauerlauf durch die deutsche und russische Bürokratie. Das bevorstehende Ja-Wort führt auch zu einer Auseinandersetzung mit Fragen der eigenen Identität, der Beziehung und des Umgangs mit Vorurteilen naher Menschen.

Epitaph
Regie: Lila Ghobady & Moslem Mansouri, Iran/Schweden 2004, 33', Video, Farsi mengl.U

Im Iran hat Prostitution ungeahnte Ausmaße angenommen. Viele verheiratete Frauen, Witwen, junge und minderjährige Mädchen müssen ihren Körper verkaufen, um ihren Lebens-unterhalt zu sichern. Netzwerke, die mit dem religiösen Regime im Iran verbunden sind, sind an dem Mädchenhandel beteiligt und ziehen daraus großen Profit. Gleichzeitig lässt das religiöse iranische Regime Frauen für Sex außerhalb der Ehe steinigen und erlaubt Frauen nicht das Recht sich zu kleiden wie sie mögen. Dieser Film ist ein Schnappschuss, der einen kleinen Ausschnitt aus den Lebensbedingungen der Prostituierten im Iran in ihren eigenen Worten zeigt.

Everything Must Come To Light
Regie: Mpumi Njinge, Paulo Alberton, Südafrika 2002, 24´, Video, Zulu mengl.U

Einen ganz anderen Blick gewähren Dokumentarfilmer Mpumi Njinge und Paulo Alberton auf den Alltag in Soweto, das am 16. Juni 1976 traurige Berühmheit erhielt, als demonstrierende schwarze Kinder und Jugendliche von der Apartheid-Armee mit Panzern und Gewehren verletzt oder ermordet wurden. Im heutigen Südafrika können interessante und "exzentrische" Frauen wieder friedlich leben. In schönen Bildern und außerordentlich nahen Interviews erzählt dieser Film von ihrer Liebe zu Frauen und ihrer Tätigkeit als Sangomas, als Heilerinnen und der Verbindung zwischen beidem.

F*Stop
Regie: Roberta Degnore, USA 2004, 10', Video, OF

Cyanne ist Fotografin, talentiert, geliebt und ängstlich zu versagen. Sie flüchtet in eine Welt voller Sex und Drogen, um sich nicht mit der hochglanzpolierten Kunstwelt, die sie hasst, und ihrer Geliebten, die daran Anteil hat, konfrontieren zu müssen. Bei einem ihrer Fotosessions wird sie von einer Gruppe Motorradfahrerinnen unterbrochen. Cyanne ist von ihnen fasziniert und wirft den ursprünglichen Auftrag über den Haufen. Ihre Geliebte verlässt sie daraufhin. Doch die Motorradfahrerinnen lehren sie die Bedeutung von Risiko und dem Mut für sich selbst zu stehen - und eine neue Art von Kunst.

Faces In The Crowd
Regie: Fatime Kahveci, Deutschland 2001, 7,3', Video, dt.

Zwei Frauen, die sich nicht kennen, stehen sich in der S-Bahn gegenüber. Aufgrund der unangenehmen Begegnung mit zwei Männern entwickelt sich zwischen den beiden eine Solidarität. Das gemeinsam Erlebte in einer anonymen Umgebung lässt sie, wenn auch nur für einen Augenblick, eine starke Intimität für einander empfinden.

Flash Girl
Regie: Janine Bliefeling, Petra Stiegler, Deutschland 2004, 4', Video, dt.

Alltag. Zwei Frauen begegnen sich und ein Ansturm erotischer Flashes beginnt.

Fly Cherry
Regie: Jessica Sharzer, USA 2003, 14,23', Video, OF

Aussenseiterin in ihrer Welt, geringschätzig behandelt von Mutter und Schwester, versucht ein kleines Mädchen auszubrechen und ihre eigenen Flügel zu finden. Eine alte Dame, mysteriös und einfühlsam, gibt ihr Hinweise.

Forerunners
Regie: Pazeet Ben Hayl, Galit Shaked, Israel 2003, 60', Video, hebr.m.engl.U

Filmemacherinnen Pazeet Ben Hayl und Galit Shaked erzählen in dem dynamischen Dokumentarfilm "Forerunners" die Geschichte von Frauen, die versuchen ihre Träume zu leben und professionellen Frauenfußball in Israel zu spielen, Salwa, eine junge Araberin, Ina, eine Neu-Immigrantin aus der Ukraine und Sylvie, Israels einziger Fußballstar, die zunächst in einem norwegischen Team spielte und nach vier Jahren aufgrund einer Familientragödie zurück nach Israel kehrte. Mit enormem Talent, ausgefeilter Fußarbeit und Sportsgeist widerstehen sie dem Druck von Familienkrisen, Mehrfach-jobs und der Gefahr, dass das Team mangels Publikum zusammenbricht. "Forerunners" ist ein fesselndes Drama, das exzellentes Fußballspiel mit dem begeisternden Anblick der Fußballspielerinnen verbindet.

Freedom To Marry
Regie: Laurie York, Carmen Goodyear, USA 2004, 57´, Video, OF

Vom 12. Februar bis zum 11. März 2004 sind über 4000 schwullesbische Paare dem Beispiel von Del Martin und Phyllis Lyon gefolgt und haben in San Francisco geheiratet. Laurie York und Carmen Goodyear haben sieben von ihnen vor dem Hintergrund der Ereignisse um den 12. Februar herum interviewt. Neben ihrem Wunsch nach mehr Rechten und Privilegien, wird die Liebe in den Langzeitbeziehungen und der Wunsch nach "Normalität" betont. Dabei sollen auch heterosexuelle Verbündete und die eigenen Kinder helfen, in dem, was manche als "wichtigsten Zivilrechtkampf unserer Generation" bezeichnen.
Ein US-amerikanischer gute Laune-Film, der darüber hinwegtröstet, dass im August diesen Jahres der Supreme Court von Kalifornien diese Ehen wieder annulliert hat.

Gestern Heute Morgen
Regie: Verena Waldbröhl, Christine Altrock, Julia Haarbrücker, Deutschland 2004, 7', Video, dt.

Eine Reise durch lesbische Generationen. Drei Portraits zeigen eine lesbische Seniorin, ein lesbisches Pärchen im "mittleren" Alter, die gemeinsam zwei Kinder bekommen haben und als Regenbogenfamilie zusammenleben, und eine junge lesbische Frau.

Headspace
Regie: Mia Olin, USA 2004, 53,34', Video, OF

Ein bunter, geistreicher und heißer Einblick in die (professionelle) SM-Szene von Los Angeles. Präsentiert von Doms und Dominas, die witzig und pointiert aus ihrem Alltag erzählen, von ihrer Community, ihren Familien, ihren Kunden, bevorzugten Toys und Fashion-Statements. Gut gelaunt und mit selbstironischen Scherzen auf den Lippen führen sie uns vor, wie sie ihre Sklaven / Kunden zum Schwitzen und Schreien bringen, oder präsentieren ihre bevorzugten Bondagevarianten an hilflosen Klienten. Ästhetisch gefilmt und rasant geschnitten lässt diese Dokumentation keine Langeweile aufkommen, auch wenn das Gezeigte nicht unbedingt die hohe Kunst des erotischen Sadismus neu erfindet. Warnungen: viele schöne nackte Schwänze in Bondage, Nadeln & Blut, Mumiensex.

Hearts Cracked Open
Regie: Betsy Kalin, USA 2004, 57', Video, OF

Betsy Kalin, beim Lesben Film Festival Berlin 1998 mit dem tiefgründigen Kurzfilm "Roof" vertreten, führt uns diesmal mit dem Dokumentarfilm "Hearts Cracked Open" in lesbischen Tantra ein. Interviews mit Tantra-Lehrerinnen und Tantra-Lernenden, dokumentarische Ausschnitte aus workshops und Aufnahmen aus der täglichen Praxis feiern diese sexuelle Richtung in der lesbischen community und fordern zu Diskussionen über einen üblicherweise verborgenen Teil unseres Lebens auf. Tantra hat transformativen Charakter. Es öffnet die Herzen für die Erfahrung einer großen Bandbreite von Gefühlen und einer körperlich wie seelisch erlebten Tiefe, die dazu beitragen kann ein ganzheitliches Lebensgefühl zu entwickeln. Wie Annie Sprinkle sagt: "Eine Tantra-Lesbe ist eine glückliche Lesbe."

Hevalino
Regie: Violeta Uman, Argentinien 2003, 12', Video, stumm mengl.U

Hevalino gelangt auf die Erde und befreit die schöne Isolda von ihrem Leben in einem Turm.
Violeta Umans surrealistisch anmutender Stummfilm rekurriert auf Leonora Carringtons Kurzgeschichte "The Seventh Horse" (1943), deren Verwendung menschlich-tierisch-hybrider Symboliken sehr oft als eine subversive Unterwanderung patriarchialer Ideologie innerhalb der surrealistischen Bewegung und der Gesellschaft an sich gelesen wird.

Homo Sapiens International
Regie: Nadine Hauptmann, Lynette Luis, Franziska Pyko, Deutschland 2003, 10', Video, dt.

Was denken Menschen aus verschiedenen Ländern über Lesben und Schwule? Eine Reportage.

Hummer
Regie: Guinivere Turner, USA 2003, 9,58', Video, OF

Guin Turner, hier der Star in ihrem eigenen Film, spielt eine freche Femme auf der Suche nach der perfekten Liebsten. Ihre neueste Errungenschaft hat allerdings die nervige Angewohnheit, zu den unpassendsten Momenten eine muntere Melodie zu summen. Doch wie immer liegt das wahre Glück näher als gedacht.

I Wanna Be A Butch
Regie: Marie Vermeiren, Belgien 2002, 2,15', DVD, engl.

Gesten und Rituale des "Butch-seins" spielerisch beobachtet beim Billardspiel für die Dauer eines Liedes, der Kultmusik von Les Reines Prochaines.

I'm So Excited
Regie: Annabelle Wick & Henry Foerster, Deutschland 2004, 4', Video, nur Musik

Karaoke at it's best: Szenen aus schwullesbischen Kultfilmen in rasanter Schnittfolge zum temporeichen Hit der Pointer Sisters "I'm So Excited" machen Lust auf mehr .....

In Good Conscience - Sister Jeannine Gramick's Journey Of Faith
Regie: Barbara Rick, USA 2003, 121,48', Video, OF

Emmy-Gewinnerin Barbara Rick portraitiert eine couragierte Frau: Schwester Jeannine Gramick, eine amerikanische Nonne, die 1999 vom Vatikan aufgefordert wurde Homosexualität als an sich Böses zu verdammen oder aus der Kirche ausgeschlossen zu werden. Gegen dieses Verdikt setzte sie sich zur Wehr. Fortan wurde ihr auferlegt auf immer über Homosexualität zu schweigen sowie den Vatikan nie öffentlich noch privat zu kritisieren. Der Film folgt Schwester Jeannine Gramick auf ihrer Reise nach Rom, wo sie jene zu treffen sucht, die ihr das Schweigegelübde auferlegt haben. Schwester Jeannine beeindruckt in ihrer persönlichen Integrität, die nur ihrem eigenen Gewissen verpflichtet ist und sie dazu befähigt für einen Platz von schwulen und lesbischen Katholiken in der Kirche zu kämpfen. Der Film wurde allein aus privaten Spenden z.B. von prominenten Humanisten wie Ellen DeGeneres und Susan Sarandon finanziert.

In The Company Of Women
Regie: Lesli Klainberg & Gini Reticker, USA 2004, 75', Video, OF

Frauen haben eine signifikante Rolle bei der Neubestimmung des Bildes von Frauen und dem Ausbau einer reichen und zunehmend vielfältigen Repräsentation komplexer Charaktere auf der Leinwand gespielt. Lesli Klainbergs und Gini Retickers inspirierender und erhellender Blick auf Filmemacherinnen beleuchtet die Erfahrungen und den Anteil von Frauen als Regisseurinnen, Drehbuchautorinnen, Schauspielerinnen und Kritikerinnen. Mittels Interviews, Filmausschnitten und Fotos, belegt der Dokumentarfilm die steigende Präsenz von Frauen hinter der Kamera und ihren Einfluss auf das Erblühen des unabhängigen amerikanischen Filmes in den letzten zwanzig Jahren. Jodie Foster, Lisa Cholodenko, Allison Anders, Shari Frilot (um nur einige zu nennen), berichten von dem Einfluss des Feminismus und der Bedeutung des lesbisch-schwulen bzw. queer Filmes, sowie der Plattform, die Filmfestivals bieten. Eine inspirierende Chronik, die Filmfrauen feiert.

Inescapable
Regie: Helen Lesnick, USA 2003, 82', Video, OF

In 2002 wurde Helen Lesnick als Regisseurin des Eröffnungsfilmes des Lesben Film Festivals, der Komödie "A Family Affair" begeistert gefeiert. In diesem Jahr bringt sie den lesbischen Softporno "Inescapable" nach Berlin. Susan und Jessie sind ein Paar. Als Susan plant mit Jessie ihre Exfreundin Beth in Oregon zu besuchen, ist Jessie nicht begeistert. Doch dann trifft sie in Beths Haus auf deren neue Partnerin, Chloe und fühlt sich von dem Verlangen nach ihr überwältigt. Während Beth und Susan ihr Wiedersehen geniessen, stillen Jessie und ihre Leidenschaft füreinander wann immer und wo immer sie können und riskieren dabei sogar von ihren Freundinnen entdeckt zu werden. "Inescapable" verzichtet auf die in Lesbenliebesfilmen üblichen, langen Dialoge und verführt stattdessen mit heisser Erotik und unzähligen Sexszenen dazu die Sehnsucht zweier Frauen nacheinander zu geniessen.

Intent
Regie: Mary Ann Marino, USA 2003, 14,09', Video, OF

Ein Kurzfilm von solcher Spannung und Intensität, dass er fast wie ein abendfüllender Spielfilm im Gedächtnis bleibt. Eine ambitionierte - und sehr attraktive - Kommissarin ermittelt in dem Fall eines Serienkillers, der sich auf lesbische Paare ‚spezialisiert' hat. Als der Fall sich seinem dramatischen Ende nähert, sieht sich die Heldin gezwungen, sich nicht nur mit der Grausamkeit des Killers, sondern auch mit ihren eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen.

La Fidanzata
Regie: Petra Volpe, Schweiz 2004, 11', Schweizerdeutsch/Ital. mengl.U.

Lolo, 30, Italiener der zweiten Generation und sein Liebhaber Manuel wollen ihren ersten Jahrestag feiern. Der Abend beginnt vielversprechend: als Überraschung für Lolo hat Manuel sich als Sophia Loren verkleidet, was Lolo über alle Maßen gefällt. Das romantische tete-à-tete wird abrupt beendet als Lolos Großmutter unangemeldet erscheint. Lolo schafft es noch gerade Manuel im Schlafzimmer zu verstecken, aber Nonna bemerkt sofort, dass alles für ein romantisches Zusammensein vorbereitet ist. Sie glaubt, ihr Enkelkind habe endlich eine "fidanzata" - eine Verlobte gefunden. Und dann geschieht das Unerwartete ....

Liberty: 3 Stories About Life And Death
Regie: Pam Walton, USA 2004, 54,40', Video, OF

In drei Kapiteln erzählt dieser Dokumentarfilm von einer Clique von Freundinnen in San Francisco. Die Frauen kennen sich zum Teil schon über 20 Jahre und sind miteinander durch ein enges Beziehungsgeflecht verbunden. Mittlerweile, im Alter zwischen 50 und 70 Jahren, spielt das Sterben für sie eine immer größere Rolle. Joyce erliegt in "Death To Life" einem Hirntumor und Mary Bell in "Life To Death" ihrem
Lymphdrüsenkrebs. Gleichzeitig wird aber auch das Leben immer wichtiger. Dieses wird in "Life" humorvoll und nachdenklich von ihrer Freundin, der Künstlerin Nan Golub, aus New York aufgezeichnet.

Listen
Regie: Susan Justin, Canada 2004, 2,45', Video, OF

Ein Coming-Out vor der Mutter: manchmal wollen Eltern einfach nicht zuhören .....

Little Black Boot
Regie: Colette Burson, USA 2003, 16,12', Video, OF

Cindy, eine schüchterne unangesagte sports-dyke verliebt sich aussichtslos in das beliebteste Hetero-Mädchen der Schule. Doch dann verwandelt ihr bester Freund sie zur Prom-party der Schule in einen atemberaubend schönen "Jüngling". Wird sie Liebe finden?

Lucie & Vera
Regie: Julia von Heinz, Deutschland 2003, 25', Video, dt.

Vera haut von zu hause ab. Auf der Straße lernt sie Lucie kennen. Von nun an hängen sie zusammen ab. Als Vera schwanger wird und das Kind zuerst nicht haben will, wird sie von Lucie überredet es unter ihrem Namen auszutragen. Sie bekommen eine eigene Wohnung und versuchen ein "normales" Familienleben zu leben. Im Endeffekt sind sie der Situation jedoch beide nicht gewachsen.
Ein Film über das Leben zwei junger Frauen, der auf einer wahren Geschichte beruht und an Brechts "Kreidekreis" erinnert.

Make A Wish
Regie: Sharon Ferranti, USA 2003, 96', Video, OF

Lässt dich schon die Idee mit deiner Exfreundin und allen ihren Exen auf einen Campingausflug zu gehen, am liebsten schreien? Es wird noch furchterregender in Sharon Ferrantis lesbischem Horror- und Messerstecherfilm a la David Lynch. Eine Horde angetörnter Mädels verabredet sich zur gemeinsamen Übernachtung in den Wäldern. Eine nach der anderen trifft die Frauen ein grausiges Schicksal und aus dem beabsichtigten Lesben-Ausflugsspaß wird ein echtes Schreckensfest. Wer ist schuld? Die durchgeknallte Hexenanhängerin? Das bisexuelle Flittchen? Ihr eifersüchtiger Freund? Der merkwürdige Typ mit der Armbrust? Die Försterin? Make A Wish packt dich und lässt dich nicht los - sogar noch nach dem Abspann. Bring deine Freundin mit - und alle deine Exen.

Mansa (Human)
Regie: Arwa Mamaji, Indien 2003, 4,13', Video, stumm

Die Essenz von "Mansa" liegt in der Entdeckung des Menschlichen ‚Mansa'. Wir erleben einen Tag im Leben von "Mansa". Subtile Anzeichen weisen auf die Engstirngkeit einer vorgeblich liberalen Gesellschaft. Der Film basiert auf dem Thema "Eine Andere Welt Ist Möglich" und wurde für das Weltsozialforum gedreht, das 2004 in Indien stattfand.

Many People Many Desires
Regie: T Jayashree, Indien 2004, 45,16', DVD, Hindi mengl.U.

Der Film der erfahrenen Dokumentarfilmemacherin und Aktivistin T Jayashree in Zusammenarbeit mit dem ausgezeichneten Kameramann Avijt Mukul Kishore (Kumar Talkies) fokussiert die Schnittstellen von Sexualität, Schicht, geschlechtlicher Identität und Menschenrechten in Indien. Gedreht in Bangalore, Südindien, zeigt er das Begehren, die Träume und die Kämpfe von jungen Hijras, Transexuellen, Kothis, Doubledeckers, und von Lesben und Schwulen. Der Film ist sowohl ein gelungener Dokumentarfilm als auch ein wichtiges Werkzeug politischer Arbeit und Aufklärung.

Maria Hilf
Regie: Cora Heitzmann, Sabine Weber, Deutschland 2004, 17´, Video, dt.

Der Kurzfilm begleitet Berliner Lesben auf ihrer Fahrt zum CSD nach Altoetting - einem Ort für Marienwallfahrt. Dort zeigt sich das jeweils Fremde und Befremdliche der eigenen Gesellschaft.

Memoirs Of An Evil Stepmother
Regie: Cherien Dabis, USA 2004, 18', Video, OF

Diese schwarze Komödie verwendet den Archetyp der bösen Stiefmutter, um die zeitgenössische Obsession unserer Kultur mit Jugend und Schönheit anzuprangern.

Mi cuerpo inerte en un paraje desolado
Regie: Alejandra Borja, Spanien 2003, 6', Video, span.Omengl

Jede Nacht sieht sie sich sterben. Dieser poetische und feinfühlige Kurzfilm führt durch Träume und Realitäten einer von ihrem eigenen Tod besessenen Schriftstellerin.

Mind If I Call You Sir
Regie: Mary Guzman, USA 2004, 30', Video, OF

Das Verhältnis zwischen transgender und Lesben ist keineswegs selbstverständlich oder voraussetzungslos. Ist die um/erkämpfte Männlichkeit von Butches und trannyboys etwas Gemein-sames? Oder geht es dabei um Abgrenzungskämpfe und Distinktion? Und welche Rolle spielt 'race', welche Komplexität bringt Ethnizität in das Gefüge? In diesem Dokumentarfilm führen Latina Butches und FTMs ein ungewöhnlich offenes Gespräch über zumeist Unausgesprochenes.

Moskobiye
Regie: Iwajla-Roma Klinke, Deutschland 2004, 8', Video, arab./engl. mengl.U.

Unter den derzeit etwa 7500 in Israel inhaftierten PalästinenserInnen befinden sich etwa 100 Frauen und Mädchen. Stellvertretend für viele berichten vier ehemals inhaftierte Frauen, darunter eine Gewerkschafterin, eine Genossin der Palästinensischen Volksfront und zwei Fatah-Aktivistinnen über ihre Erfahrungen in Moskobiye, einem für seine schlechten Haftbedingungen weithin bekannten Jerusalemer Untersuchungsgefängnis. Umgeben von Einkaufsstraßen und Cafes, mitten in der Jerusalemer Altstadt, hat hier auch der israelische Inlandsgeheimdienst Shabak seine Verhörräume. Alle vier Frauen waren nach ihrer Verhaftung oftmals Tage oder Wochen andauernden Verhören ausgesetzt. Amne, Rula, May und Khulod sprechen über den Alltag in Moskobiye, über Verhörbedingungen, über Folter und Missbrauch.

Mother Country
Regie: Tina Gharavi, UK 2003, 24', Video, OF

Tina Gharavi, deren Film "Closer" in 2000 mit grossem Erfolg beim Lesben Film Festival gezeigt wurde, kehrt mit einem neuen, sehr persönlichen Film zurück. Vor 20 Jahren, im Alter von sechs Jahren, verließ Tina Iran und ihre Mutter, um mit ihrem Vater im Westen zu leben. Seitdem hat sie weder ihre Mutter noch ihr Heimatland wiedergesehen. Tina engagiert Schauspieler, um die Rollen ihrer Mutter und ihre eigene auszuagieren und darüber die Kommunikation zwischen beiden zu erleichtern. Aber ihre Mutter bleibt ausweichend, warum sie Tina weggeschickt hat, während Tina selbst eine unerwartete Eröffnung - ihr Coming-out, zu bieten hat.

Nachbarinnen
Regie: Franziska Meletzky, Deutschland 2003, 88', 35 mm, dt.

Paketfrau Dora lebt zwischen konservierten Gegenständen ihres verschwundenen Ex in einem Plattenbau irgendwo am Stadtrand, und pflegt die Stacheln ihrer akribischen Kakteensammlung - und ihre eigenen. Überraschend klopft Jola, die illegalisiert in Deutschland lebt und in Nachbar Bernds Kneipe arbeitet, an ihre Tür und bittet um Hilfe. Bei einer Auseinandersetzung mit ihrem grabschenden Arbeitgeber kam es zu einem Handgemenge mit seiner Pistole - und Yolanda braucht ein Versteck, da für sie aufgrund ihres Aufenthaltstatus mehr auf dem Spiel steht als nur ihre Unschuld zu beweisen. Doras anfängliche Sperrigkeit gegenüber dem unerwünschten Einbruch in ihre Routine wandelt sich in Faszination für Jola. Sie verwickelt sich in ihren unerwarteten und ungeübten Gefühlen. Als sie erfährt, dass sich die Vorwürfe gegen Jola zerschlagen haben, belügt sie sie und dramatisiert den Stand der Ermittlungen, um sie bei sich zu behalten. Doch Jola durchschaut ihr System - und Dora muss sich entscheiden. Eine zarte, hervorragend gespielte und unterhaltsame Geschichte vom Aufbruch.

On Becoming A Woman
Regie: Diane Wilkins, USA 2001, 8,2', Video, OF

Ironische Variante eines Ratgebers für brave Mädchen im Stil der 50-er Jahre Aufklärungsfilme - der die süßen Früchte des Verbotenen erst richtig anpreist.

On The Shelf
Regie: Sara Zia Ebrahimi & Naomi Skoglund, USA 2003, 12', Video, OF

Eine Hommage an Bücherliebhaberinnen: "On The Shelf" ist eine humorvolle Liebesgeschichte über eine junge Lesbe, die ihre Liebhaberinnen nach dem Inhalt deren Bücherregale wählt.

One Wedding and a Revolution
Regie: Debra Chasnoff, USA 2004, 19,10´, Video, OF

Die Entscheidung, ob Lesben und Schwule heiraten dürfen, spaltet dieser Tage Amerika. Um so überraschender kam die couragierte Entscheidung des Bürgermeisters von San Francisco, Gary Newsom, Heiratsurkunden für gleichgeschlechtliche Paare auszustellen. Debra Chasnoffs Dokumentarfilm zeigt die Entscheidungsprozesse bis hin zur Hochzeit von Del Martin und Phyllis Lyon, die als erstes Paar am 12. Februar 2004 getraut wurden.

Out For Bubble Tea
Regie: Desiree Lim, Canada 2003, 16', Video, OF

Drei junge Immigrantinnen aus Hong Kong treffen sich im Kiez-Café und tauschen die neuesten Stories über Verliebtheiten, Beziehungen und ihre Eltern aus.

Plasma
Regie: Mara Mattuschka, Österreich 2004, 11', Video, nur Musik

Ein Film über die rätselhaften Wechselbeziehungen von Subjekt und Welt. King Kong ist Rigoletto. Mara Mattuschka als ihr Alter Ego, der Kunstfigur Mimi Minus betritt das Spiegelkabinett im Wiener Prater, die Welt der Zerrbilder. Die Verzerrung springt auf Mimi über. Die Reflexion wird zur grotesken Realität. Die deformierte Mimi stürzt entsetzt auf die Straße und damit zum Anfang des Filmes. Dort trifft sie sich wieder. Die Spiegelung fixiert ihr Original. Mimi gewinnt die Souveränität ihrer Form zurück, doch dafür breitet sich Plasma nunmehr in der Objektwelt aus. King Kong schmilzt. Mit einem Augenzwinkern verbindet Mara Mattuschka in ihren filmischen Arbeiten Gesellschaftssatire mit philosophischen Analysen und künstlerischer Bildsprache.

Rainbow Pride
Regie: Marie-Jo Ferron, Canada 2004, 56,46', Video, OF

"Rainbows everywhere": kein anderes schwullesbisches Symbol hat je die Popularität der Regenbogenflagge erreicht. Marie-Jo Ferrons Dokumentarfilm zeichnet anhand von Interviewausschnitten und historischem Filmmaterial die Geschichte der schwul-lesbischen Bewegung in den USA nach. Von Stonewall und Judy Garland über Harvey Milk zur Regenbogenfahne räumt dieser Film mit vielen Mythen auf und kreiert neue.

Risk
Regie: Melanie La Rosa, USA 2004, 19', 16 mm, OF

Als Gabe und Katy sich zufällig auf einer Fähre kennenlernen, müssen sie sich mit unerwarteten Gefühlen und hervorbrechenden Erkenntnissen über ihr bisheriges Leben auseinandersetzen. Jede nimmt ein Risiko auf sich, um ihrer aufkeimenden Liebe eine Chance zu geben. Melanie La Rosa gestaltet in ihrem ersten Spielfilm eindringliche Szenen, die Katys Ruhelosigkeit und Gabes Angst sich zu verändern, zeigen.

Rock Pool
Regie: Linn Kirkenaer, Australien 2003, 11', Video, OF

Ein surreal anmutender Kurzfilm um zwei Frauen, die am Rande eines natürlichen Pools nahe eines wild-umwogten Küstenvorsprungs aufeinandertreffen. Gehetzt klammert sich eine der Frauen an einen großen roten Koffer als hinge ihr Leben davon ab. Fast widerstrebend enthüllt die Erzählung Bruchstücke aus dem Leben der beiden Frauen. Ob diese Realität, Phantasien oder Wahnbilder sind, bleibt der Interpretation des Publikums ebenso überlassen, wie die intensive Verbindung zwischen den beiden Frauen.

Sex, Lies And Darwin
Regie: Paul Oremland, UK 2004, 28,21', Video, OF

Tierfilme haben etwas obsessives, was auf die transgressive Qualität dieses Genres verweist. Und ihre Beobachtungsobjekte tun ihr übriges dazu: die Hyänen zum Beispiel, die auch Monika Treut fasziniert haben. In diesem BBC Dokumentarfilm wird die transsexuelle Biologin Joan Roughgarden (Stanford University) porträtiert - und ihre gegen Darwin gerichtete Theorien über die geschlechtliche Vielfalt der Natur.

Skate Her
Regie: Kristin Wygal, USA 2003, 6', Video, OF

Eine Skaterin zu sein ist nicht nur ein unendlich cooles Fashion-Statement, sondern auch ein Lebensstil, den es gegenüber engstirnigen Szenetypen durchzusetzen gilt.

Slow Day
Regie: Armiti Khamush, Bettina Wagner, Deutschland 2004, 7', Video, dt.

Sie fühlt sich sooo allein... Eine kleine Ratgeberin mit Tipps und Klischees, wie frau in der Szene am besten ankommt.

Special Guest Program
curated by Natasha Mendonca, Tejal Shah, Larzish 1st International Film Festival Of Sexuality and Gender Plurality, India

2003 fand Larzish, das 1. International Film Festival Of Sexuality and Gender Plurality in Bombay statt. Obwohl Homosexualität in Indien immer noch kriminalisiert wird, schaffte es eine Gruppe von Menschen, die couragiertesten, die wir jemals kennengelernt haben, in wenigen Monaten das Festival aufzubauen. Wir sind stolz und glücklich, dass eine Zusammenarbeit zwischen dem Lesben Film Festival Berlin und Larzish, the International Film Festival Of Sexuality and Gender Plurality, India zustandekommen konnte. Es ist uns eine Freude unserem Publikum anlässlich unseres 20-jährigen Jubiläums ein Gastprogramm mit neuen, inspirierenden Filmen aus Indien, kuratiert von Larzish präsentieren zu können. Besonders möchten wir Natasha Mendonca und Tejal Shah danken, wunderbaren Menschen im wahrsten Sinne des Wortes, für all ihre Energie, den Enthusiasmus, ihre künstlerischen Fähigkeiten und ihr Wissen, das sie in die LGBT community einbringen.

Strangers In Our Sameness
Regie: Zane Thimmesch-Gill, USA 2003, 55', Video, OF

"Strangers In Our Sameness" ist ein bewegender Dokumentarfilm über einen jungen FTM (Frau-zu-Mann Transsexuellen). Im Gespräch mit der Kamera diskutiert er sowohl die eigenen Zweifel und Probleme bei der Entscheidung zu seiner Transformation als auch den öffentlichen Einfluss und Druck einer vorgeblich toleranten, aber immer noch auf Zweigeschlechtlichkeit fixierten Gesellschaft. Die Dialoge mit der Kamera wechseln ab mit impressionistischen Naturaufnahmen und expliziten Operationsszenen von der Amputation seiner Brüste. "Strangers in Our Sameness" behandelt das Thema FTM in einer noch nie dagewesenen, ungewöhnlichen Offenheit, Tiefgründigkeit und Vielschichtigkeit. In den USA gewann Zane Thimmesch-Gill dafür den Preis "Most Promising Filmmaker" - vielversprechendster Filmemacher.

Surrender
Regie: Katherine Brooks, USA 2003, 75', Video, OF

Surrender is an erotic SM drama of self-discovery centered on two women: Salene and her naïve new roommate, Georgia. I want to give 'power back to women where men take it away' so says lesbian dominatrix Salene (Katherine Hill) to Georgia (Julia Clary) when questioned on her noctural activities. Salene, a struggling writer, escapes her troubled past by becoming a dominatrix in LA's underground SM subculture. Georgia finds herself drawn to Salene and to this forbidden new world. They are instantly attracted to each other and Georgia's wish to partake in Salene's whipping sessions is granted. The two embark on an underground journey of whippings, submission and hot lesbian sex at bath time. But heck there's trouble ahead! When a murder occurs in the close-knit SM community, both women must take stock of their lives and make serious changes. Kate Hill is particularly strong as Salene, a very sexy woman to watch on screen especially when she gets her toys out.

Tales Of Night Fairies
Regie: Shohini Ghosh, Indien 2002, 74', Video, Bengali & Englisch menglU

Fünf Sexarbeiter, vier Frauen und ein Mann, gehen zusammen mit der Filmemacherin/dem Erzähler auf eine Reise des Geschichtenerzählens. Märchen von Nachtgeistern vermittelt die Macht kollektiver Organisation und des Widerstandes während gleichzeitig über zeitgenössische Diskussionen zur Sexarbeit reflektiert wird. Die labyrinthische Gestalt von Calcutta bildet den Hintergrund für eine persönliche und musikalische Reise des Geschichtenerzählens. Der Film zeigt die Kämpfe von Tausenden von Sexarbeitern, die DMSC aufgebaut haben, eine Initiative, die aus dem Shonagachi HIV/Aids Project hervorgegangen ist und für die Entkriminalisierung von erwachsenen Sexarbeitern sowie den Aufbau einer Gewerkschaft kämpft.

The Anti Film
Regie: Gala Magrina & Nelda Turcios, USA 2003, 25', Video, OF

Diese schwarze Komödie wird nicht deine Erwartung an einen gewöhnlichen
Lesbenfilm erfüllen. "The Anti Film" ist das moderne Stadtabenteuer zweier vom Zeitgeist geprägten jungen Frauen, Scottie und Renata. Sie sind zusammen, würden sich aber nie als lesbisch bezeichnen. Sie lehnen das label "Lesben" ab, um sich selbst und die Umgebung, in der sie sich bewegen, zu definieren. Ihr gemeinsames Abenteuer findet seinen Höhepunkt als sie durch die Straßen New Yorks laufen und zu dröhnender Musik und mit verliebten Augen eine der kitschigsten Frauenbars in New York, das Henrietta Hudson's in die Luft jagen - gefolgt von einem lang erwarteten und hollywoodreifen Kuss.

The Day After Today
Regie: Natasha Mendonca, Indien 2004, 12', Video, nur Musik

Ein kurzes Video über Liebe, Leidenschaft und Verlust.

The Lesbian Centennial Project
Regie: Kathryn L. Beranich, USA 2003, 68', Video, OF

Die Geschichten, Erzählungen und Meinungen von 100 Lesben geben einen Überblick über lesbische Erfahrungen im 20. Jahrhundert. Das "Lesbische Jahrhundert-Projekt" ist mündlich überlieferte Geschichte, die gesellschaftliche Kommentare mit sehr persönlichen Erfahrungen verbindet. Schnappschussartig verweist der Film auf die Themen, die Lesben am Ende des für die lesbische Subkultur bisher bedeutendsten Jahrhunderts beschäftigen. Jüngere Lesben, die mit einer erhöhten Kenntnis von lesbischer Geschichte aufgewachsen sind, erkennen den Einfluss des Zweiten Weltkrieges auf die Entwicklung der lesbischen "community", während ältere Leben, die die meiste Zeit ihres Lebens versteckt gelebt haben, nun im Alter ihr Coming out haben.

The Nearly Unadventurous Life Of Zoe Cadwaulder
Regie: Buboo Kakati, USA 2003, 12,1', Video, OF

Zoe Cadwaulder verliert ihre Eltern bei einem Meteoriteneinschlag (immerhin konnte sie aber das Huhn der Familie retten.) Seitdem lebt sie in ständiger Panik, möglicherweise durch einen Unfall oder eine Naturkatastrophe ums Leben zu kommen. Nur zu passend, dass ihr eine abenteuerlustige Extremsportlerin den Kopf verdreht.

The Rules
Regie: Laura Black, USA 2003, 29,36', Video, OF

Kyla, eine gelangweilte, einsame Hausfrau hat Telefon-sex mit einer mysteriösen Frau, Melanie. Mit Regeln, die nur ihnen bekannt sind, spielen sie ein Spiel und lavieren sich durch Fantasien, Halbwahrheiten und Betrügereien. Aber Kyla will mehr von dieser Beziehung. Zunächst abwehrend, findet Melanie sich immer mehr fasziniert von dieser Idee. Als Kyla das Telefonsexspiel beenden will, schlägt Melanie stattdessen vor, die Grenzen zu erweitern. Das Spiel eskaliert.

The Undergrad
Regie: Michele Mahoney, USA 2003, 39´, Video, OF

Der Drag-King Persiflage von Michele Mahoney diente der Kultfilm "The Graduate" (1967) als Vorlage. Ben, ein unsicherer Undergraduate, beginnt ein Verhältnis mit der älteren Mrs. Robinson. Die ursprüngliche Kritik des Originals an der (Doppel-) Moral der USA der 50er und 60er Jahre gewinnt hier neue Dimensionen und eine lustvolle Umdeutung. Neben überraschenden Coming Outs, sowie Diane Torr als Bud Braddock, heiraten Schwule und tanzen Fratboys. Nur eines fehlt: die hinreissende Musik von Simon & Garfunkel. "Mrs. Robinson" gibt es nur als Klingelton.

Titina
Regie: Sylvie Cachin, französische Schweiz 2004, 25', DVD, franz.Omengl.U

Eine Reise durch Licht und Schatten einer sinnlichen und traumhaften Welt. Eine junge Frau (er)lebt eine schiffbrucherleidende Liebesbeziehung zu einer anderen Frau. Sylvie Cachins Film erinnert an Bunuel und bricht mit den Codes einer linearen Erzählstruktur des traditionell-repräsentativen Kinos, indem er die Zuschauenden einlädt, die Handlung als eine Reihe von Träumen zu lesen.

Trans - Leben zwischen den Welten
Regie: Natascha Imfeld, "Theo" Yeliz Karapolat, Deutschland 2004, 13', Video, OF

Theo liebt Frauen und fühlt sich als (Trans)Mann. Er lebt aber - bisher ohne Geschlechtsumwandlungs-Operation - im Körper einer Frau. Ein sensibles Portrait zur Biografie, Identität und zu den Problemen eines Transsexuellen und seiner Freunde und Freundinnen.

Transit
Regie: Kerry Weldon, USA 2003, 3,5', Video, OF

Nachts in einem Vorstadtzug. Der Austausch von Blicken zwischen zwei Frauen kann alles versprechen - oder nichts.

Troo Bloo
Regie: Debbie Ng, USA 2003, 2,43', Video, OF

Es braucht nur die Länge eines Madonna Songs bis diese beiden schnuckeligen Asian Dykes sich heftig ineinander verliebt haben.

Utopia
Regie: Lila Ghobady & Moslem Mansouri, Iran/Schweden 2004, 31', Video, Farsi mengl.U

1981, als der Krieg zwischen Iran und Irak begann, waren viele Menschen gezwungen ihr Zuhause zu verlassen und nach Teheran oder in andere große Städte Irans zu fliehen. Während, wie staatliche Zeitungen berichten, die Mehrheit der iranischen Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt und hungert, gehören die Angehörigen der iranischen Regierung zu den reichsten des Mittleren Ostens. Dieser Film zeigt die Lebensumstände der Menschen, die den Krieg überlebt haben und unter dem Mullah-Regime ihr Leben fristen müssen.

Who Can Speak Of Men!
Regie: Ambarein Al Qadar, Ghazala, Yasmin Nihal Ahmad, Indien 2003, 34', Video, Hindi menglU

Chini ist ein 7 Jahre altes Mädchen und Arshi eine Frau in den Endzwanzigern. Sie teilen mit den Filmemachern einen Mittelschichtshintergrund und Geschichten in Form von Erinnerungen und Begegnungen, bei denen sie als alles angesehen wurden, was Frauen NICHT sein sollen. "Who can Speak of men" ist eine Sammlung von Anekdoten aus ihrem alltäglichen Leben als Transvestiten, die die soziale Konstruktion von Geschlechtszugehörigkeiten und fliessende Geschlechtsidentitäten aufzeigen. Der Film ist stark verwurzelt in der Geographie, von wo aus seine Charaktere arbeiten und leben. Zakir Nagar ist das Resultat einer zahlenmässig grossen Migration von Muslimen aus allen Teilen des Landes. Der Kampf, den die Charaktere des Filmes in ihrer Umgebung austragen, ist auch der Kampf der Filmemacherin, die seit 20 Jahren selbst Teil dieser Nachbarschaft ist. Der Film wendet sich gegen die Kategorisierung der muslimischen Mittelschichtsfrau als Opfer.

Women On The Grass
Regie: Marie Vermeiren, Belgien 2003, 27', DVD, dt./engl. mengl.U.

Eine Dokumentation über das Frauenmusikfestival im Hunsrück, Deutschland, das alljährlich internationale Musikerinnen anzieht und gleichzeitig ein Ort des politischen und kulturellen Austausches von Frauen aus vielen Ländern ist. Marie Vermeiren fängt in Interviews und Mitschnitten der Konzerte die belebende Atmosphäre des Festivals und die Begeisterung ihrer Teilnehmerinnen ein.

Women Videoletters
Regie: diverse, Israel, Türkei, Irak, Palästina, Mexiko, Deutschland, Uruguay, Argentinien, Niederlande 2004, 70', Video, engl./dt.

Die women videoletters sind eine Sammlung kurzer Videofilme zwischen 1 und 10 Minuten von Frauen, die verschiedene lokale Perspektiven auf die Ungleichverhältnisse, auf Militarisierung und Krieg zusammentragen. Die Idee zu diesem Projekt entstand bei einem Treffen zu Videoaktivismus in Berlin im Oktober 2001. Frauen aus verschiedenen Videoinitiativen in Indien, Deutschland, Mexiko, der Schweiz entschieden sich zu einer gemeinsamen Reaktion auf die politischen Folgen des 11. Septembers: vor allem dem Krieg in Afghanistan, aber auch Massnahmen wie der Einführung einer rassistischen sogenannten "Sicherheits"gesetzgebung in Deutschland. Die Videoletters dokumentieren Aktionen, geben statements ab oder analysieren den Alltag. Welchen Blick haben Frauen, heterosexuelle, lesbische oder transgender, auf den Kriegsalltag oder auf die "Alltäglichkeit" von Krieg? Was geschieht in Anbetracht der Dringlichkeit von Krieg mit feministischen und lesbischen Strukturen, Projekten, Netzwerken? Was wird aus den Wünschen, eine andere Alltagspraxis oder Lebensweise zu entwickeln?

You Fake
Regie: Maureen Bradley, Kanada 2003, 6', Video, OF

Was tun Frauen im Bett? Morgan, desillusioniert nach einem schlechten One-Night-Stand, fragt sich, ob auch Lesben einen Orgasmus vortäuschen. Bei ihren statistischen Erhebungen zum Thema entdeckt sie eine schockierende Wahrheit....