"Not only will I stare. I want my look to change reality." (Bell Hooks)

 

 

 

 

Geschichte

 


Das LesbenFilmFestival Berlin begann vor mehr als zwanzig Jahren als eine Filmreihe für Lesben. Es wurde aus der Idee geboren, einen Ort für filminteressierte Lesben zu schaffen, die aufgrund iher Unzufriedenheit mit der bestehenden Kinolandschaft auf der Suche nach etwas Eigenem im Medium Film waren. Gezeigt wurden hauptsächlich Filme mit Inhalten, die lesbische Lebensweisen positiv dartellten.
Mit der Zeit wurden Filme und, wegen der geringeren Produktionskosten, besonders Videos für unterrepräsentierte gesellschaftliche Gruppen als Mittel der Kommunikation und Dokumentation  zunehmend bedeutsamer. Verstärkt machten sich auch lesbische Frauen das Medium Film/Video zu eigen. Nach den ersten Gehversuchen nahm die Bandbreite der Inhalte ständig zu, was auch zu einer Auffächerung in verschiedene Genres führte.

 

Bedeutung des Festivals

 


Inzwischen ist das LesbenFilmFestival Berlin neben Paris und Bologna eines der drei größten Festivals dieser Art in Europa und stellt ein wichtiges kulturelles Ereignis dar. Gezeigt werden neue Film- und Videoproduktionen aller Genres - von Spielfilmen über Dokumentationen bis hin zu Animations- und Experimentalfilmen - vorwiegend lesbischer- Filmemacherinnen aus aller Welt.
Ein Blick auf die Filmlandschaft offenbart den geringen Anteil von Frauen und dementsprechend von Lesben. Die Filmscene sowie die Filmindustrie sind noch immer Domänen von Männern, in die einzudringen für Frauen bzw. Lesben mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist. Darüberhinaus wurde durch die Unsichtbarmachung und eine deformierte Darstellung von Homosexualität in der Geschichte des Films ein Defizit festgeschrieben.


Auch im Vergleich zur schwulen Filmscene wird die Aschenbrödel-Stellung des lesbischen Films offensichtlich. Obgleich eine Zusammenarbeit von Schwulen und Lesben notwendig und sinnvoll ist kann trotz vordergründiger Gemeinsamkeit der Homosexualität nicht von gleichen Bedingungen ausgegangen werden. Aus diesem Grund ist es dem LesbenFilmFestival Berlin wichtig, einen spezifiischen Ansatz zu verfolgen, der ausschließlich den Schwerpunkt auf das Filmschaffen von Frauen/ Lesben setzt, da diese nach einer besonderen Förderung verlangen.
Die Bedürfnisse des weiblichen Kinopublikums werden durch das Angebot im mainstream-Kino nicht bedient. Neben einem überproportional großen Anteil von heterosexuellen Thematiken bleibt die Arbeit von Schauspielerinnen hautpsächlich auf die Darstellung begrenzter Rollenbilder begrenzt. Dagegen spicht das Lesben Film Festival Berlin das weibliche Kinopublikum als Zielgruppe an.


Das Festival heute 

 


Das LesbenFilmFestival Berlin zeigt neben Spielfilmen und professionell gemachten Filmen aller Genres auch no-budget- und Kleinstproduktionen, um gerade auch jungen Filmemacherinnen die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Filme und Videos einem interessierten Publikum zu präsentieren. Viele Filmstudentinnen und Autodidaktinnen zeigen ihre Arbeiten erstmals auf dem Lesben Film Festival Berlin.
Um neben den internationalen Filmen auch Produktionen aus dem deutschsprachigen Raum zu fördern, zeigt das Lesben Film Festival Berlin jährlich jeweils einen Programmblock Deutsche/ Schweizer/ Österreichische Kurze mit den neuesten Filmen aus diesen Ländern. Weitere Programmblöcke werden zu thematischen Schwerpunkten gebildet.
Außerdem bietet das Lesben Film Festival Berlin Raum für einen Überblick über das Filmschaffen bereits bekannter Filmemacherinnen.


Internationaler Austausch

 


Das Lesben Film Festival Berlin stellt ein Forum dar, um den internationalen Austausch unter den Filmschaffenden zu fördern.
So ist es auch der Anspruch des Lesben Film Festivals Berlin als internationaler Schauplatz für Filme und Videos aus verschiedenen Ländern mit jeweils unterschiedlichem kulturellen Hintergrund für den interkulturellen Austausch anzuregen und zu unterstützen.
Nach Möglichkeit werden die Produktionen in Anwesenheit der Filmemacherinnen gezeigt, Diskussionen angeschlossen und den Kontakt fördernde Rahmenangebote gemacht, was unter anderem die spezielle Atmospäre des Festivals ausmacht.
Das Lesben Film Festival Berlin arbeitet mit anderen Filmfestivals und Interessenverbänden zur schwul-lesbischen Filmförderung zusammen.
Ziel ist es, ein möglichst breites internationales Spektrum aktueller Filme und Videos zu präsentieren, die im offiziellen Filmbetrieb nicht oder kaum zu sehen sind. Ein künstlerischer und gesellschaftlicher Dialog ist hierbei ein wesentliches Anliegen.

 

Organisation und Finanzen

 


Die Organisatorinnen des Lesben Film Festival Berlin arbeiten unentgeltlich. Das Festival finanziert sich über Zuschüsse, Spenden, private Darlehen und die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern. Um das Weiterbestehen und eine Weiterentwicklung des Festival zu gewährleisten, ist das Lesben Film Festival Berlin auf zusätzliche Gelder angewiesen.

Die immer größer werdende Resonanz des Publilums sowie inzwischen auch der Presse zeigt, daß das Lesben Film Festival Berlin nach einem erfolgreichen Konzept arbeitet und zu einem wichtigen kulturellen Ereignis in Berlin avanciert ist.